10 Jahre Fairtrade-Stadt Ulm

Inzwischen hier fest verankert

Seit 2014 ist Ulm Fairtrade-Stadt. Nun wurde Oberbürgermeister Martin Ansbacher vom Verein Fairtrade Deutschland e.V. mitgeteilt, dass Ulm "nach eingehender Prüfung" der Voraussetzungen den Fairtrade-Titel für weitere zwei Jahre tragen dürfe, wie die Stadt Ulm mitteilt.

Damit geht Ulm nun in die fünfte Verlängerung. Petra Schmitz von der Lokalen Agenda, die seit zehn Jahren der Steuerungsgruppe „Fairtrade Town Ulm“ angehört, freut sich über die Titelverlängerung: „Das zeigt auch, dass sich das Projekt hier in Ulm verstetigt und die Idee fairer, gerechter Handelsbeziehungen inzwischen bürgerschaftlich fest verankert ist.“

Mit dem Fairtrade-Stadt-Titel verpflichtet sich die Stadt, fairen Handel zu fördern und Verbraucherinnen und Verbraucher über Hintergründe, Bezugsquellen und Fairtrade-Aktivitäten zu informieren. Welche Akteure aktuell mitmachen und wo es Fairtrade-Produkte gibt, ist auf der Internetseite www.ulm-handelt-fair.de nachzulesen.

Fairtrade ermöglicht Kleinbauern und Erzeugern in Afrika, Lateinamerika und Asien, ihre Familien und Dörfer aus eigener Kraft zu stärken und ihre Lebens– und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die höheren Preise für fair gehandelte Waren sorgen für existenzsichernde Löhne der Arbeiter. Die Vergabe des Fairtrade–Siegels etwa für Schokolade oder Fußbälle setzt in den produzierenden Unternehmen ein Mindestmaß an Mitbestimmung und Arbeitsschutz sowie die Einhaltung von Umweltschutzvorgaben voraus. Kinderarbeit ist ausgeschlossen. Der faire Handel ist geprägt durch langfristige und verlässliche Handelspartnerschaften, die auf Respekt, Transparenz und Dialog beruhen.

Doch fairer Handel ist nur möglich, wenn in den Absatzländern ein Markt für diese Waren besteht, betont Schmitz. „Die Kundschaft muss mitmachen. Das funktioniert nicht, wenn ausschließlich auf den Preis geschaut wird.“

Die größtenteils ehrenamtlich arbeitende Steuerungsgruppe „Fairtrade Town Ulm“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Thema in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. In den vergangenen zehn Jahren wurde ein Netzwerk aus Händlern, Gastronomie, Schulen und Vereinen aufgebaut, das Vorträge organisiert, Verkostungen durchführt oder Veröffentlichungen vorbereitet. So wird vom 24. bis 28. April zusammen mit vielen Partnerorganisationen zum zweiten Mal die Fashion Revolution Woche Ulm/Neu-Ulm stattfinden. Ein Filmabend, faire Fashion-Touren sowie jeweils ein Aktionstag in Ulm und Neu-Ulm mit Vorträgen und Modenschau sollen informieren und sensibilisieren und zeigen, wo man in beiden Fairtrade-Städten faire und nachhaltige Mode kaufen kann.

Mittlerweile hat das Agenda-Büro das Thema Fairtrade auch auf nachhaltige Produkte und Angebote aus der Region ausgeweitet und stellt zum Beispiel auch Second Hand Geschäfte oder regionale Hofladen auf der Website ulm-handelt-fair.de vor. „Wer sich und sein Angebot auf der Plattform einbringen möchte oder aber auch in der Steuerungsgruppe mitwirken möchte, ist herzlich eingeladen, über das Agenda-Büro mit uns Kontakt aufzunehmen“, sagt Schmitz. Die Steuerungsgruppe entscheide dann anhand der Selbstauskünfte der Netzwerkmitglieder, ob die Informationen auf ulm-handelt-fair.de veröffentlicht werden.

Das könnte Dich auch interessieren

15.10.2024 Ulm wehrt sich: Aufenthaltsverbot gegen Martin Sellner geplant Es kursieren seit dem Wochenende in Ulm Gerüchte, dass Martin Sellner, einer der führenden Köpfe der rechtsextremen „Identitären Bewegung“, eine Veranstaltung in der Stadt plant. Wann und wo genau, ist noch unklar, doch der Aufschrei in der Stadt lässt nicht lange auf sich warten. Das Rathaus hat bereits die ersten Schritte eingeleitet, um gegen Sellners 13.09.2024 Ulmer Skatehalle: OB Ansbacher lobt ehrenamtliches Engagement Am Mittwoch, dem 4. September, besuchte Oberbürgermeister Martin Ansbacher die Reithalle in der Oberen Donaubastion, die seit 1999 vom Stadtjugendring Ulm als Skatehalle betrieben wird. Der Anlass für seinen Besuch war die ehrenamtliche Modernisierung des Street-Bereichs der Halle, die über den Sommer durchgeführt wurde. „Es ist unglaublich, wie viele Ehrenamtliche hier mit großer Leidenschaft mitgeholfen 21.08.2024 Neuer Chatbot "Ulmer Spatz" sorgt für Unmut Der neue Chatbot der Stadt Ulm, bekannt als „Ulmer Spatz“, sorgt derzeit für Ärger. Der digitale Assistent, der seit Juli auf der städtischen Website im Einsatz ist, hat wiederholt falsche Informationen an die Bürger weitergegeben. Besonders gravierend: Der Chatbot gab an, Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher sei von der CDU, obwohl er tatsächlich der SPD angehört. 09.08.2024 Ulms erstes Großprojekt im "Partnering"-Verfahren gestartet Kein handgeschöpftes Büttenpapier, sondern schlichtes Recyclingpapier wurde für den Partnerschaftsvertrag zwischen der Stadt Ulm und der Arbeitsgemeinschaft B10 Ulm verwendet. Am Freitag unterzeichnete Oberbürgermeister Martin Ansbacher den Vertrag mit einem Volumen von über 200 Millionen Euro für den Neubau der Wallstraßenbrücke und den Blaubeurer-Tor-Tunnel. Frühe Zusammenarbeit für optimale Lösungen Die Arbeitsgemeinschaft der Bauunternehmen Leonhard Weiss