Mehr als 2.500 Wohnungen und über 5.000 Mitglieder: Die Ulmer Heimstätte feiert runden Geburtstag! Seit nunmehr 125 Jahren steht die Wohnungsbaugenossenschaft für bezahlbaren Wohnraum in Ulm mit Mittelpunkt in der Weststadt. Und weiterhin werden neue Wohnungen gebaut und geplant. Das Jubiläum wird corona-konform digital gefeiert. An verschiedenen Gebäuden lässt sich via QR Code virtuell in die Geschichte der Ulmer Heimstätte eintauchen.
1896 aus der Wohnungsnot der Industrialisierung Ulms gegründet, ist die Ulmer Heimstätte heute ein wichtiger Wohnungsgeber für die Menschen in Ulm. Dabei ist sie ihrer Gründungsidee, bezahlbaren Wohnraum „für ein glückliches und menschenwürdiges Leben“ zu schaffen, treu geblieben. Heute verfügt die Ulmer Heimstätte über einen Bestand von über 2.500 Wohnungen und hat mehr als 5.600 Mitglieder. „Seit 125 Jahren steht die Ulmer Heimstätte für bezahlbaren Wohnraum. Damals wie heute ist die Gründungsidee brandaktuell. Denn die Nachfrage nach preiswerten Mietwohnungen ist ungebrochen“, so Christoph Neis, Vorstand der Ulmer Heimstätte.
Die Geschichte der Ulmer Heimstätte nahm am 2. Mai 1896 ihren Lauf, als sich einige Ulmer Bürger im Saal des Gasthauses Krone in der Kronengasse zusammenfanden, mit dem Ziel, die erste Ulmer Wohnungsbaugenossenschaft zu gründen. Unter Federführung von Friedrich Fallscheer wurde an diesem Abend der „Spar- und Bauverein“ ins Leben gerufen. Der 2. Mai gilt 1896 gilt fortan als Gründungsdatum der Ulmer Heimstätte.
Angetan von der Idee gründete sich nur fünf Jahre später im Jahr 1901 der „Bau – und Sparverein Blauflesch“ und über die Jahre folgten noch drei weitere Baugenossenschaften. Die letzte Gründung erfolgte 1925 mit der „Ulmer Wohnungsbau eGmbH“. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten sorgte dafür, dass nach und nach bis Dezember 1940 sich die fünf Ulmer Baugenossenschaften zur heutigen Ulmer Heimstätte zusammenschlossen.
Die Ulmer Heimstätte hat zwei Besonderheiten aus ihrer bewegten Geschichte mitgenommen. Von bundesweit insgesamt 1840 Baugenossenschaften (Statista), ist sie eine von 47 Baugenossenschaften mit einer eigenen Spareinrichtung. Bereits der „Spar- und Bauverein“ und der „Bau- und Sparverein Blauflesch“ hatten es als wichtiges Finanzierungselement erkannt und eine Spareinrichtung eingeführt. Über den Zusammenschluss der fünf Genossenschaften hinweg, behielt man die Spareinrichtung bis heute bei. Auch im 21. Jahrhundert werden die Spareinlagen der Mitglieder ausschließlich zur Finanzierung des eigenen Wohnungsbestands eingesetzt.
Der eigene Regiebetrieb ist dagegen ein Relikt aus der Nachkriegszeit. Aufgrund der Vollauslastung der Handwerksbetriebe, stellte die Ulmer Heimstätte damals ihre eigenen Handwerker ein. 1949 wurde eine eigene Werkstatt eingerichtet und das Team auf drei Personen erweitert. Und auch heute gilt, dass alle Maler- Schreiner oder Sanitärarbeiten, die innerhalb eines Tages durchgeführt werden können, vom Regiebetrieb erledigt werden.
„Wir sind sehr stolz auf unseren Regiebetrieb. Gerade in Zeiten in der das Handwerk wieder vollausgelastet ist, erweist sich unser eigenes Team als wertvoll. So können wir schnell und flexibel auf unvorhergesehene Schäden reagieren und unseren Mietern einen guten Service bieten“, so Michael Lott, Vorstand der Ulmer Heimstätte.
Der Reiz der Genossenschaft ist weiterhin ungebrochen und als Anteilseigner bilden die Mitglieder das Fundament. Alle Mitglieder einer Genossenschaft haben die gleichen Rechte und Pflichten unabhängig von der Höhe ihrer Anteile, damals wie heute.
Auch im 21. Jahrhundert bleibt das Thema bezahlbares Wohnen aktuell. Auch in Ulm übersteigt die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum das Angebot. Daher ist die Realisierung von sozialgebundenen Wohnraum in allen Neubauprojekten ein wesentliches Ziel der Ulmer Heimstätte. Mit ihren ambitionierten Wohnungsbauprojekten leistet die Heimstätte einen wichtigen Beitrag zur Entspannung des Wohnungsmarktes. Auch die konsequenten Investitionen in die Wohnungsbestände sichern weiterhin die Attraktivität der Bestandswohnungen. So sind aktuell 87 Neubauwohnungen im Bau und 100 weitere in der Planungsphase.
Die Ulmer Heimstätte prägt mit ihren Bestandsgebäuden ganze Quartiere, dabei ist die Weststadt der Mittelpunkt der Baugenossenschaft.
Den Auftakt der corona-konformen Jubiläumsfeierlichkeiten bildet diesen Monat eine QR Code Heimstätten-Tour. Dazu sind an elf ausgesuchten Wohngebäuden mit einer besonderen Bedeutung für die Ulmer Heimstätte QR Codes angebracht. Diese führen auf die Homepage, auf der die Geschichte der Häuser ansprechend mit Bildern dargelegt ist. So erhält man bei Spaziergängen durch die Quartiere Einblicke in die Historie dieser Gebäude.
„Durch die Corona-Pandemie hat sich unser Konzept für das Jubiläum erheblich verändert. Geblieben ist unsere Idee die Geschichte der Ulmer Heimstätte und ihre Bedeutung für den Wohnungsbau in Ulm sichtbar zu machen.
Die Kurzfassung der Geschichte der Ulmer Heimstätte und die Übersicht der Häuser für die QR Code Tour gibt es zum Nachlesen auf der Website der Ulmer Heimstätte.
Gegründet 1896, ist die Ulmer Heimstätte die größte und älteste Wohnungsbaugenossenschaft in Ulm. Als modernes Wohnungsunternehmen mit 37 Mitarbeiter*innen liegt ihr Schwerpunkt in der Vermietung ihres Wohnungsbestandes. Mit einem Besitz von 2.506 Wohnungen bietet die Ulmer Heimstätte ihren 5.615 Mitgliedern Wohnsicherheit zu angemessenen Mieten, Wohnrecht auf Lebenszeit sowie eine Gewinnbeteiligung. Das breite Servicespektrum umfasst ein hohes Instandhaltungs- und Modernisierungsvolumen, Betreuung, Beratung und Hausmeisterservice. Die Spareinrichtung in der über 41 Mio. € Spargelder angelegt sind, steht exklusiv ihren Mitgliedern und deren Angehörigen offen. Mit ihren Bau- und Handwerkeraufträgen stützt die Heimstätte die regionale Bauwirtschaft und trägt zum Erhalt von Arbeitsplätzen bei. Bei einer Bilanzsumme von 145,8 Mio. € investierte die ulmer heimstätte eG im Jahr 2020 insgesamt 23,2 Mio. € in Instandhaltung, Modernisierung und Neubau des eigenen Wohnungsbestandes.