Seit 25 Jahren steht die Notfallseelsorge im Alb-Donau-Kreis Menschen in akuten Krisensituationen zur Seite. Bei einer Sondersynode der Evangelischen Kirchenbezirke Ulm und Blaubeuren wurde dieses Jubiläum am 20. Juli in Dornstadt gefeiert. Der langjährige Einsatz von Pfarrer Jochen Reusch und Jugendreferent Arvo Koha zeigt, wie wichtig diese Arbeit ist – unabhängig von religiöser Zugehörigkeit.
Pfarrer Jochen Reusch aus Rottenacker war 24 Jahre Teil der Notfallseelsorge und erinnert sich an besonders prägende Einsätze, wie den plötzlichen Kindstod oder schwere Verkehrsunfälle. Für ihn ist die Seelsorge eine zentrale Aufgabe, die nicht nur Kirchenmitglieder, sondern alle Menschen in Not erreicht. „Es ist unser genuin christlicher Auftrag, Menschen in ihren schwersten Momenten beizustehen“, so Reusch.
Arvo Koha, leitender Jugendreferent und seit Beginn dabei, betont die psychische Belastung, die mit dieser Arbeit einhergeht. Er erzählt von seinem ersten Einsatz, bei dem er einer jungen Familie eine Todesnachricht überbringen musste. „Nach solchen Einsätzen ist es wichtig, sich selbst Zeit zur Erholung zu nehmen“, erklärt er.
Koha sieht die Notfallseelsorge als erste Hilfe für die Seele und als eine Aufgabe, die gesellschaftliche Unterstützung verdient – unabhängig von Konfession oder Mitgliedschaft in einer Kirche.