Saatgutraritäten, Tomatenrondell und Hexenpflanzen: All das gibt’s am Samstag beim 3. Saatgut-Markt in Dornstadt nicht nur zu bestaunen, sondern auch zum Tauschen, Mitnehmen und zum selber Anbauen. An über 30 Ständen wird die Kulturpflanzenvielfalt des heimischen Saatguts präsentiert: auch mit Saatgutraritäten, wie historische und wieder vermehrten Tomaten, fast vergessene Gemüsesorten, Kräuter-, Duft-, Färbe- und Hexenpflanzen sowie seltene und ungewöhnliche Kartoffelsorten u.v.a. Los geht’s am Samstag, den 13.01.2024 um 10 Uhr Bürgersaal Dornstadt.
Es wird vor allem biologisches Saatgut und Knollen aus eigenem Anbau angeboten. Das Saatgut ist BIO-zertifiziert und samenfest, d.h. es kann eigenes Saatgut gewonnen werden. Nur durch regelmäßigen Anbau haben die Sorten die Chance, sich an den Klimawandel anzupassen. Ein Höhepunkt – um 13 Uhr – wird auch dieser Vortrag sein: „Wildbienen in unseren Gärten“, gehalten von der NABU-Expertin Sabine Holmergeirsson, Fachbeauftragte für Wildbienen und Pestizide.
Rechtzeitig vor Beginn der kommenden Gartensaison sind dazu Haus-, Klein- und Blumentopfgärtner eingeladen. Einerseits kann mitgebrachtes Saatgut getauscht werden. Andererseits werden an den Ständen samenfeste Gemüse, historische Tomaten, Kräuter, Heil- und Hexenpflanzen, Färbepflanzen, Duftpflanzen, Bienenweiden, Wiesen- und Wildblumenmischungen sowie über 100 Sorten Kartoffeln, aber auch Bohnenschmuck und Wolldünger angeboten, überwiegend als biologischem Saatgut aus eigenem Anbau, als heimische Sorten, die einfach zu kultivieren, ertragreich und sehr schmackhaft sind.
Saatgut war über Jahrtausende ein Allgemeingut. Saatgut wurde nicht verkauft, es wurde weitergegeben – wie andere Bestandteile von Kultur und Wissen der Menschen. Heute bestimmen jedoch nur noch wenige Konzerne über das Angebot unseres Saatgutes. Sie setzen immer mehr auf F1-Hybriden, CMS-Sorten und Pflanzenpatente, die sich nicht zur Weitervermehrung eignen. Damit beherrschen sie den Saatgutmarkt und kontrollieren das weltweite Nahrungsangebot. Auch die Gentechnik ist eine Sackgasse für Verbraucher und eine Goldgrube für die Konzerne. Regionales Saatgut ist zudem besser ans heimische Klima und die Böden angepasst.