Urteil um Ex-US-Soldaten fällt am Dienstag

Es geht um Vergewaltigung und versuchten Mord

37 Jahre lang blieb der Fall ungeklärt: Im Ulmer Prozess um einen versuchten Mord soll am Dienstag (08.11.2022) das Urteil fallen. Das hat das Landgericht Ulm jetzt mitgeteilt.

Angeklagt ist ein Ex-US-Soldat. Der 65-Jährige hat inzwischen im Prozess gestanden, eine damals 29-Jährige im Oktober 85 in einem Göppinger Park vergewaltigt zu haben. Auch gab er zu, die Frau dann mit einem Ast niedergeschlagen zu haben.

Laut Anklage wollte er die Frau töten und die Tat so vertuschen. Der Mann bestreitet das allerdings. Er habe die Frau nicht töten wollen, sagte er.

Die 29-Jährige ließ der Soldat nach seiner Tat zunächst liegen. Mit einem Ast kam er zurück und schlug mehrfach auf sie ein. Fast bewusstlos und aus Angst stellte sich die Frau laut Anklage tot. Mit seinem Auto brachte der Mann die Frau zu einem nahe gelegenen Straßengraben und warf sie dort hin. Bevor er wegfuhr, bedeckte er sie mit Ästen und Laub.

Vor Gericht schilderte der Angeklagte, er habe gesehen, dass die Frau da noch gelebt habe. Der fast gänzlich unbekleideten und blutverschmierten Frau gelang es, sich zu einem nahe gelegenen Anwesen zu schleppen. Sie erlitt zahlreiche Verletzungen – darunter Rippenbrüche und ein Trommelfellriss.

Warum blieb der Fall so lange ungeklärt?

Als Soldat kehrte der Mann 1986 in die USA zurück. Dort machte er sich laut amerikanischen Gerichtsakten der Vergewaltigung und Entführung schuldig. 17 Jahre verbrachte er in Gefängnissen. Die Tat in Deutschland blieb indessen über Jahrzehnte ungeklärt.

Mit einer DNA-Probe gelang es den Ermittlern schließlich, den mutmaßlichen Täter zu überführen. Seit seiner Auslieferung aus den USA sitzt der Angeklagte in Untersuchungshaft.

Da die Delikte Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung mittlerweile verjährt sind, geht es für die Staatsanwaltschaft in dem Verfahren vor allem darum , den Vorwurf des versuchten Mordes nachzuweisen.

Das könnte Dich auch interessieren

23.07.2024 Lebenslange Haft für Mord in Obdachlosenunterkunft Das Landgericht Ulm hat einen 25-Jährigen wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der Mann im vergangenen September eine 57 Jahre alte Frau in einer Göppinger Obdachlosenunterkunft getötet hat. Mit dem Urteil entsprach das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft, der sich die Nebenklagevertretung in großen Teilen angeschlossen hatte. Die 22.07.2024 Ulmer Prozess zu Mord in Obdachlosenunterkunft neigt sich Ende zu Der Mordprozess um eine Tat in einer Göppinger Obdachlosenunterkunft steht kurz vor seinem Abschluss. Das Landgericht Ulm rechnet am Dienstag (9.00 Uhr) mit Plädoyers – und womöglich einem Urteil. Die Staatsanwaltschaft wirft einem 25-Jährigen heimtückischen Mord an einer 57-Jährigen vor. Laut Anklagebehörde soll der Marokkaner an einem Abend im vergangenen September wohl über ein Toilettenfenster 24.06.2024 Frau in Obdachlosenunterkunft erstochen - Mordprozess beginnt Er soll eine Frau in einer Obdachlosenunterkunft in Göppingen erstochen haben: Gegen einen 24-Jährigen beginnt am Dienstag (8.30 Uhr) der Prozess vor dem Ulmer Landgericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Marokkaner heimtückischen Mord vor. Nach Angaben der Anklagebehörde drang er vergangenen September in das Zimmer der 57-Jährigen ein. Dort soll er mehrfach auf die Frau eingestochen 17.12.2024 Ulm: Urteil nach Attacke auf Lehrer erwartet Im Prozess um den Angriff auf einen Lehrer wird am Mittwoch (13.00 Uhr) am Landgericht Ulm das Urteil gegen einen früheren Schüler erwartet. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 23-Jährigen versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor. Der junge Mann war zwei Tage vor der geplanten Urteilsverkündung aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das Gericht hat den Haftbefehl aufgehoben, weil es