7 Tipps um Plastik im Alltag zu vermeiden

Jeder kennt die Bilder: Unmengen an Plastik an Stränden, tote Fische mit einem Bauch voll Plastikmüll und die Meeresschildkröte, der ein Plastik-Strohhalm in der Nase steckt. Unsere Ozeane versinken immer mehr im Müll. Dabei ist es nicht schwer, Plastik zu vermeiden. 

Hauptsächlich wird Plastik von Land aus über Flüsse in die Meere eingetragen. Dies passiert vor allem in den Ländern, in denen die Sammlung und Verwertung von Abfällen nicht richtig funktioniert. Im Jahr 2018 lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Kunststoffverpackungen in Deutschland bei rund 39 Kilogramm und lag somit deutlich über dem EU-Durchschnitt. Die Überbleibsel unserer Wegwerfgesellschaft kosten jedes Jahr bis zu 135.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel das Leben. 

Auch bekannt: Plastik zersetzt sich nicht vollständig. Bei den Zersetzungsprozessen werden gefährliche Inhaltsstoffe wie Bisphenol A, Phtalate oder Flammschutzmittel freigesetzt, die sich in der Nahrungskette anreichern und nachhaltig das Erbgut und den Hormonhaushalt mariner Lebewesen beeinflussen können. Auch Auswirkungen auf den Menschen sind auf lange Zeit hin nicht auszuschließen. Vor allem Plastikflaschen, Plastiktüten und Zigarettenkippen werden von uns Menschen ungeachtet weggeworfen. 

In Deutschland fällt zwar viel Verpackungsmüll an, es wird aber auch viel recyclet. Seit 2019 gilt ein neues Verpackungsgesetz, das unter anderem höhere Recyclingquoten vorschreibt und die Recycling-Freundlichkeit von Verpackungen über finanzielle Anreize voranbringen will. Auch im familiären Alltag kann man darauf achten, Plastik zu vermeiden. Wir haben für euch Tipps gesammelt, wie ihr im Alltag ganz einfach auf Plastik verzichten könnt!

Dosen, Taschen und Beutel mitnehmen

Macht man sich auf den Weg zum nächsten Supermarkt, sollte man unbedingt eine Tasche, Dose oder Beutel bei sich tragen. Etwa in der Obst- und Gemüseabteilung kommt man sonst schnell in Verlegenheit, zu den Plastiktüten zu greifen. Dabei kann an Obst und Gemüse auch ohne Verpackung mitnehmen. Mittlerweile gibt es auch überall sogenannte Frischenetze zu kaufen. Die Netze kann man mehrfach verwenden und sind auch sehr handlich. In Bio- und Unverpacktläden kann man auch die eigenen Dosen befüllen lassen. 

Auf Tetrapaks und Plastikflaschen verzichten

Plastikflaschen sind ein großes Problem. Wenn man sie nicht am Pfandautomaten abgibt, werden sie aus Faulheit irgendwo weggeworfen. Jedes Getränk gibt es in Glasflaschen zu kaufen. Die sind zwar schwerer zu tragen - aber können mehrmals verwendet werden. 

Außerdem kann man gleichzeitig den Milchbauern aus dem nächsten Dorf unterstützen, in dem man seine frische Milch an der Milchtankstelle kauft. Hier findet ihr viele Hofläden, die in Schwaben Milch anbieten. Unverpackt-Läden gibt es in der Region auch immer mehr. Zum Beispiel haben zwei Läden (Klare Kante und Oifach ohne) in Schwaben im letzten Jahr geöffnet. 

Auf dem Markt einkaufen

Fast in jeder Stadt gibt es einen Wochenmarkt. Regionale Händler und Landwirte bieten dort ihre besten Produkte an. Die Produkte werden alle plastikfrei verkauft - es sei denn, man bringt einen eigenen Beutel oder Behälter mit, in den man den Einkauf packen kann.

Außerdem muss man sich vor niemandem rechtfertigen, warum man auf Plastik verzichten möchte. 

Kaffeebecher mehrfach verwenden

Die meisten Kaffeebecher, die wir verwenden, sind aus Pappe. Seit Januar 2019 sind Ulm und Neu-Ulm Teil des RECUP-Pfandsystems. RECUP ist ein flächendeckendes Kaffee-to-go-Pfandsystem in Deutschland. An knapp 2.000 Standorten ist das Pfandsystem verfügbar. Laut der EBU landen in der Stunde circa 500 Kaffeebecher im Müll. Die RECUP-Becher gibt es in vielen Ausgabestellen

Alternativ gibt es überall Thermobecher zu kaufen, die man einfach nur mit in den Coffeeshop nehmen muss. 

Mehr Leitungswasser trinken

Es ist nicht nur deutlich gesünder, Leitungswasser zu trinken, sondern auch umweltfreundlicher und billiger.

Sodastream zum Beispiel bietet eine mögliche Alternative für Kohlensäure. Mittlerweile gibt es auch Wasserhähne, die das Wasser filtern und mit Kohlensäure versetzt. Ganz billig ist ein solcher Wasserfilter jedoch nicht. 

Plastikfreie Hygieneprodukte

Um unserer täglichen Körperhygiene nachzugehen, nutzen wir eine Vielzahl unterschiedlicher Kosmetikprodukte in Plastikverpackungen. Nicht nur in Unverpack-Läden gibt es solche Produkte ganz ohne Plastik. Ob die Zahnbürste aus Plastik, Haarseife mit natürlichem Keratin oder eine handgeschöpfte Naturseif zum Duschen - mittlerweile bietet der Markt eine Vielzahl an plastikfreien Pflegeprodukten. Diese natürlichen Hygieneprodukte wurden nachhaltig produziert und kommen komplett ohne Plastik aus.

Plastik mehrfach verwenden

Es gibt natürlich Gebrauchsgegenstände, auf die wir nicht gänzlich verzichten können, beziehungsweise die wir schon gekauft haben. Doch anstatt sie wegzuschmeißen, sollten Sie versuchen, diese mehrfach zu verwenden. Leere Plastikbehältnisse, in denen früher Shampoo oder Duschgel war, können im Unverpackt-Laden neu aufgefüllt werden. Leere Plastikdosen, in denen früher einmal Eis oder Ähnliches war, können als Lunchboxen verwendet werden. 

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