Obermarchtal: Bauern kündigen Streiks an

Landwirte rufen zu Protesten auf

Die Landwirte aus der Region haben die Nase voll. Sie fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Nächste Woche soll es auch in Schwaben flächendeckende Proteste geben. Einen ersten Vorgeschmack darauf gab es gestern in Obermarchtal im Alb-Donau-Kreis. Vor der Turn- und Festhalle machten sie ihrem Ärger Luft und fanden dabei deutliche Worte.

"Wenn ich morgen auf mein Feld fahre und meinen Pflug anhängen will, weiß ich nicht, ob ich an diesem Tag den Acker bearbeiten darf. Das ist ein richtiges Bürokratiemonster. Will ich Freitagmittags mein Feld bestellen und nachfragen, erreiche ich bei den Behörden niemanden mehr", ärgert sich Ernst Buck, Landwirt und Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Ulm-Ehingen.

Die zunehmende Bürokratie belastet die Landwirte, die sich vor der Turnhalle in Obermarchtal zum Protest zusammengefunden haben. Viele beklagen, dass sie mittlerweile mehr Zeit im Büro als auf dem Feld verbringen. Das Fass zum Überlaufen gebracht haben die geplanten Streichungen der KfZ-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge sowie das Wegfallen der Steuervergünstigungen für Agrardiesel.

"Wir hatten im vergangen Jahr höhere Gewinne, aber Baden-Württemberg ist immer noch das Schlusslicht. Würde man diese Gewinne auf die Stunde umrechnen, würden wir aber noch nicht einmal den Mindestlohn erhalten. Die Lage ist daher angespannt und die Beschlüsse nicht hinnehmbar", sagt Hanns Roggenkamp, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes. 

Zur Aussprache eingeladen hatte sie Bürgermeister Martin Krämer, um den Bauern eine Plattform zu geben und zu erfahren, wie sich die Bürokratie auf die Landwirtschaft und letztendlich auch auf den Verbraucher auswirkt. 

"Wir hatten viele Bäuerinnen und Bauern hier, hatten einen konstruktiven Austausch und ich hätte es nicht besser erwarten können", so das Fazit Krämers.

Generalstreik soll am 08. Januar stattfinden

Die Landwirte wurden dazu aufgerufen, sich an dem Generalstreik am 8. Januar zu beteiligen. Hier plant der Kreisbauernverband Ulm-Ehingen laut Roggenkamp mehrere Straßenaktionen im Alb-Donau-Kreis. Am 12. Januar sollen weitere Aktionen im Rahmen des Bauerntages stattfinden. Ebenso will sich der Kreisbauernverband Ulm-Ehingen an der angekündigten Großdemo in Berlin am 15. Januar beteiligen.

Das könnte Dich auch interessieren

03.09.2024 Obermarchtal: Einfamilienhaus nach Brand unbewohnbar Ein Einfamilienhaus in Obermarchtal (Alb-Donau-Kreis) ist nach einem Brand unbewohnbar. Ein Bewohner, der alleine in dem Haus war, kam mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus, wie die Polizei mitteilte. Der 47-Jährige war zuvor von einem Rauchmelder aus dem Schlaf gerissen worden und rettete sich über ein Fenster aus dem ersten Obergeschoss des brennenden Gebäudes. Die 09.02.2024 Bauernprotest blockiert Kretschmann-Besuch Beim Besuch von Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann ist es heute zu einer unangekündigten Bauerndemo gekommen. In Berg-hülen hatten über zwei Dutzend Traktoren die Weiterfahrt des Minister-präsidenten verhindert. Kretschmann nahm sich die Zeit und sprach mit den Landwirten. Er sagte, er verstünde ihren Unmut, sei aber in vielen Punkten der falsche Ansprechpartner. Schließlich würden viele Verordnungen aus 09.01.2025 Zeugen nach B311-Crash bei Ehingen-Deppenhausen gesucht Der Unfall ereignete sich gegen 6.45 Uhr kurz nach dem Ortsausgang Deppenhausen, wie die Polizei mitteilt. Beteiligt waren ein 64-jähriger Fahrer eines Audi und eine 19-jährige Fahrerin eines Seat. Nach bisherigen Erkenntnissen geriet der Audi-Fahrer auf gerader Strecke aus bislang unbekannter Ursache auf die Gegenfahrbahn. Dort kam es zum Frontalzusammenstoß mit dem Seat der entgegenkommenden 09.01.2025 Polizei warnt vor Glatteis: Zahlreiche Unfälle in der Region Am Donnerstagmorgen warnt die Polizei vor gefährlichem Glatteis auf den Straßen. Besonders betroffen sind Lonsee, Hohenstadt und Blaustein, wo mehrere Autos von der Fahrbahn rutschten. Auf der K1433 bei Hohenstadt überschlug sich ein Fahrzeug, der Fahrer wurde leicht verletzt. Laut Polizei waren alle Unfälle alleinbeteiligt, die Fahrzeuge landeten meist im Graben oder an der Leitplanke.