„Ich muss nur schnell etwas holen. Es dauert ja nicht lange.“ Das denken sich einige, wenn sie ihren Hund oder ihre Kinder an heißen Sommertagen im Auto zurücklassen. Doch auch schon in kurzer Zeit können die Temperaturen im Auto für Kind und Tier lebensgefährlich werden.
Kinder und Tiere sollten niemals im Auto gelassen werden, auch nicht nur kurz. An Sommertagen steigt die Temperatur innerhalb des Fahrzeugs schnell ins Unerträgliche und führt im schlimmsten Fall dazu, dass das Auto zur tödlichen Hitzefalle wird. Bei extremen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit, wenig Luftbewegung im Auto und übermäßiger Anstrengung gelingt es dem kindlichen Körper oft nicht, die Temperatur genügend herabzusetzen. Doch auch unsere Liebsten auf vier Pfoten sollten nicht im Auto bei heißen Temperaturen gelassen werden. Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen haben und sich hauptsächlich über Hecheln abkühlen, können sie im heißen Wageninneren ihre Körpertemperatur nicht mehr regulieren. Der ADAC warnt vor Temperaturen von bis zu 60 Grad innerhalb eines überhitzten Autos. Dabei spielen geöffnete Fenster nicht wirklich eine Rolle, da sie den Temperaturanstieg nicht verhindern können.
Baugleiche Autos mit unterschiedlich geöffneten Fenstern haben bei einer Untersuchung des Autoclubs bei 28 Grad Außentemperatur fast dieselben bedrohlichen Werte erreicht. Bei geschlossenen Fenster stieg die Temperatur nach zehn Minuten auf 38 Grad und nach 20 Minuten zeigte das Thermometer 45 Grad an. Beim Auto mit zwei leicht heruntergekurbelten Fenstern stiegen die Werte auf 42 Grad. Deutlich über 50 Grad wurden, nach einer Stunde in der prallen Sonne, in beiden Autos gemessen.
Wer im Sommer ein zurückgelassenes Kind oder einen Hund im Auto bemerkt, muss sofort handeln. Falls nicht, macht man sich wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar. Wichtig ist, das Kind oder den Hund ohne Gewalt aus dem Fahrzeug zu holen. Als erstes sollte man nach dem Autobesitzer suchen und schauen, ob er zufällig in der Nähe ist. Falls nicht, sollte man die Polizei oder die Feuerwehr rufen, denn sie können das Auto öffnen, ohne die Scheibe einschlagen zu müssen.
Falls die Situation schon so bedrohlich ist, dass die Polizei oder die Feuerwehr eventuell nicht rechtzeitig vor Ort sein kann, muss man selbst handeln. Wenn das Kind oder der Hund bereits in akuter Lebensgefahr stehen, kann man die Scheibe einschlagen. Aber auch hier sollte die Feuerwehr oder die Polizei vorher alarmiert werden. Außerdem wird geraten, Zeugen dazu zu holen, da diese den Vorfall später bei einer Beschwerde bestätigen können.