Die Mitarbeiter des Landratsamtes vom Alb-Donau-Kreis und der hiesigen Labore sind überfordert. Zu viele Menschen müssen getestet oder zurückverfolgt werden. Deswegen ändert der Landkreis nun seine Strategie beim Testen und wird in Zukunft nicht mehr Kontaktpersonen ohne Symptome testen, sondern nur noch Menschen mit Symptomen untersuchen.
Mit einem Inzidenzwert von 144,6 positiv Getesteten auf 100.000 Einwohner pro sieben Tage liegt der Alb-Donau-Kreis (der auch für das Stadtgebiet Ulm zuständig ist) ganz oben in den Listen des Robert-Koch-Institutes. Kaum ein Landkreis in Deutschland verzeichnet aktuell mehr Corona-Neuinfektionen.
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Diese hohe Zahl an positiven Tests lässt nun das dortige Gesundheitsamt in die Knie gehen. Bereits vor über zwei Wochen hatte sich der ADK (Alb-Donau-Kreis) deswegen schon die Hilfe der Bundeswehr gesichert. Doch auch das hat nicht gereicht, die Testungen und Zurückverfolgungen übersteigen die Kapazitäten des ansässigen Gesundheitsamtes und der Labore teils massiv.
Um den weiter steigenden Infektionszahlen doch noch irgendwie Herr werden zu können soll nun die Teststrategie im Alb-Donau-Kreis geändert werden. In Zukunft sollen nur noch Menschen mit Corona-Symptomen getestet werden. Dies gilt besonders für Personen in Kitas, Schulen und Bewohner in Wohneinrichtungen. Alle Bürger, die Kontakt zu einer positiv gemeldeten Person hatten (WarnApp, bekannter Indexfall), sollen schnellstmöglich vom Gesundheitsamt registriert werden können. Die Person soll dann nur getestet werden, wenn sie auch Symptome zeigt.
Diese Teststrategie sei wohl gerade landesweit im Gespräch wie Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha (Bündnis 90/Grüne) am Dienstag berichtete.
Im Gegensatz zum baden-württembergischen Landkreis habe man in den bayerischen Regionen Schwabens die Lage aber einigermaßen unter Kontrolle. Die Hausärzte testen auch weiterhin auf Wunsch Menschen ohne Symptome. Auch im Alb-Donau-Kreis sollen Menschen, die sich infiziert haben könnten, auch ohne Symptome bei seinem Hausarzt eine kompetente Erstberatung erhalten und der richtigen Versorgung zugeführt werden. Der Engpass soll nur von vorübergehender Dauer sein.