Gegen 21 Uhr am Dienstag Abend hat die Brandmeldeanlage der Firma Burgmaier Technologies in Allmendingen bei Ehingen ausgelöst. Seitdem kämpften über 240 Feuerwehrleute gegen das Feuer und die Flammen. Mehrere Gebäude sind abgebrannt, bei wirklich heftigen Explosionen wurden fünf Feuerwehrleute verletzt. Einer der Verletzten wurde stationär im Krankenhaus aufgenommen, die anderen wurden ambulant behandelt.
Über 200 Millionen Euro sind dort in Flammen aufgegangen - so lauten erste Schätzungen über die Schadenshöhe. Das erste Feuer ist wohl in einem Raum ausgebrochen, in dem Druckluftkompressoren und ein Heizwerk untergebracht waren. Im weiteren Verlauf brannte die gesamte Fabrikhalle. In der Halle befanden sich Geräte die mit Hydrauliköl betrieben wurden. Das Feuer in der Fabrikhalle griff dann auf das gesamte Firmengebäude über. Unter anderem geriet ein Tank mit etwa 50.000 Liter Hydrauliköl in Brand. Während der Löscharbeiten, die bis Dienstagnachmittag dauerten, kam es auch zu mehreren Explosionen. Hinweise für Brandstiftung liegen derzeit allerdings nicht vor.
DONAU 3 FM Hörer und Anwohner Franz wohnt nur weniger Meter vom Brand entfernt. Er berichtete uns, wie er die Explosionen in der Nacht wahrgenommen hat: "Ich bin im Bett gelegen und irgendwie war dann ein riesen Krach und es hat Explosionen gegeben. Dann war da überall Blaulicht. (...) Da war der erste Gedanke: Klar, Burgmaier. Da hatte es in den letzten Wochen zum Glück einige Fehlalarme der Brandmeldeanlage. Das war gestern leider nicht der Fall. Ich habe auch mit einem Feuerwehrmann gesprochen, die sind zuerst auch von einem Fehlalarm ausgegangen.
Gegenüber von der Firma sind eine ganze Reihe Häuser. Das Problem war der starke Wind, der hat die Flammen und Funken genau zu den Häusern getrieben. Ein Haus war wirklich nah dran, das war wirklich extrem, da sind sogar die Rollläden geschmolzen."
Florian Teichmann, Bürgermeister von Allmendingen, hat sich ebenfalls selbst ein Bild vor Ort gemacht. Im DONAU 3 FM Interview schildert er seine ersten Eindrücke: "Im Grunde sind die schlimmsten Befürchtungen, wie ein Brand in Allmendingen aussehen könnte, heute Nacht wahr geworden."
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Die Feuerwehr evakuierte vorsorglich zwei Gebäude, die sich im unmittelbaren Gefahrenbereich befanden. Die B492 musste während der Brandbekämpfung komplett in beide Richtungen gesperrt werden, es wurde eine örtliche Umleitung eingerichtet. Die Löscharbeiten dauerten bis zum frühen Dienstagmorgen an.
Burgmaier Technologies ist ein führender Hersteller von Präzisionsteilen. Ca 350.000 Teile verlassen täglich die Werke. Statistisch gesehen befinden sich in jedem europäischen Auto fünf Burgmaier-Teile. Im Jahr 2000 wurde der Neubau der Verwaltung in Allmendingen und die dritte Betriebserweiterung der Produktionsfläche dort abgeschlossen. Neben dem Standort in Allmendingen, beschäftigt Burgmaier seine 700 Mitarbeiter auch in Laupheim und in der Slowakei.