Anzahl der Verkehrsunfälle 2022 in Neu-Ulm wieder gestiegen: Wieso es immer mehr Kracht

Um mehr als sieben Prozent Steigerung hat die Neu-Ulmer Polizeiinspektion Neu-Ulm bei den Verkehrsunfällen in der Jahresstatistik bekanntgeben.

Eine Steigerung der Verkehrsunfälle in Neu-Ulm um mehr als sieben Prozent musste Polizeiinspektion Neu-Ulm bei der Vorstellung der Jahresstatistik bekannt geben. Knapp 2 500-mal kam es im vergangenen Jahr zu Unfällen in Neu-Ulm, Elchingen und Nersingen.
Trotzdem liegen die Zahlen noch unter dem Hoch von 2019, das bei 2 750 Unfällen im Jahr lag.

Dienststellenleiter Michael Keck hat mehrere Problemfelder im Verhalten der Neu-Ulmer Verkehrsteilnehmer ausgemacht. Die Zahl der Alkoholunfälle ist von 37 auf 44 stark angestiegen und ist damit so hoch wie sonst nie in den vergangenen zehn Jahren. Auch die Zahl der mit Alkohol erwischten 357 Verkehrsteilnehmer und der 174 angezeigten Fahrten unter Drogen sind Höchstwerte. Michael Keck wies bei diesen Zahlen ganz deutlich darauf hin, dass ein E-Scooter als Kraftfahrzeug gilt und daher die gleichen Promillegrenzen und Strafen wie beim Autofahren angewendet werden müssen.
Ein Großteil des Zuwachses der Unfälle geht auf das Konto der sogenannten Kleinunfälle, sie stiegen auf 1 394 und damit um über acht Prozent. Diese hohe Zahl ist für Werner Lipp, den Neu-Ulmer Verkehrssachbearbeiter, ein Phänomen einer großen Stadt, denn hierbei handelt es sich überwiegend um Parkrempler und leichtere Auffahrunfälle zum Beispiel an einer Ampel. Die Vorfahrtunfälle dagegen stiegen nur leicht um ein gutes Prozent an.
Es gab auch deutlich mehr Unfälle mit Verletzten, die Steigerung liegt bei über 16 Prozent auf jetzt 359, bei denen es 368 Leichtverletzte, 41 Schwerverletzte und auch zwei Todesfälle gab.
Kein Kavaliersdelikt ist für Lipp das unerlaubte Entfernen vom Unfallort, hier kam es zu 482 Anzeigen durch Geschädigte. In 41% der Fälle konnte die Polizei den Verursacher ermitteln. Die Unfallflucht ist für Lipp auch deswegen unverständlich, da jedes Auto versichert ist gegen Schäden, die an anderen Autos verursacht werden.
Ein weiteres Allzeithoch gab es bei den Unfällen mit Fahrradbeteiligung, bei 189 Unfällen gab es 163 Verletzte. An 42 Unfällen waren Pedelecfahrer beteiligt, im Jahr 2021 waren es 18.
Positiv entwickelte sich die Zahl der Geschwindigkeitsunfälle, hier gab es einen starken Rückgang vom Rekordjahr 2021 mit 65 Unfällen auf 46 Unfälle. Keck führt das auch auf den hohen Kontrolldruck zurück, da die Polizei in Neu-Ulm nicht nur mit Laser und Radar kontrolliert, sondern auch einen Blitzeranhänger einsetzt und die Stadt Neu-Ulm zusätzlich kontrolliert.
Das Handy als eine gefährliche Ablenkung sprach Keck ebenfalls an. Auch wenn es den Polizisten nur zweimal im vergangenen Jahr gelang, das Handy als Unfallursache auszumachen, so vermuten sie hinter den 923 Unfällen mit unzureichendem Abstand oft die mangelnde Aufmerksamkeit und die Ablenkung durch das Smartphone als wahre Unfallursache. Bei Kontrollen wurden 525 Autofahrer mit dem Smartphone am Steuer erwischt, die jeweils einhundert Euro bezahlen müssen und einen Punkt bekommen.
Die Polizei wird weiterhin in Neu-Ulm viele Kontrollen durchführen, um die Unfallzahlen in den Griff zu bekommen. Neu dabei sind auch Fahrradstreifen, die nicht nur bei Großveranstaltungen oder Demonstrationen eingesetzt werden, sondern auch neben mehr Kontakt zur Bevölkerung auch manche Vergehen bemerken, die von einem vorbeifahrenden Streifenwagen aus gar nicht gesehen werden.
Die Zahl der sechs Schulwegunfälle wirkt auf den ersten Blick niedrig, auch in Anbetracht der zahlreichen Schüler, die jeden Tag unterwegs sind. Doch Verkehrssachbearbeiter Lipp hat ein Augenmerk auf den Schulweg und bei den Kontrollen, die über das Jahr verteilt stattfinden, fallen seinem Kollegen und ihm die Elterntaxis auf, die zwar dafür sorgen, dass die eigenen Kinder sicher in die Schule kommen, doch zum Beispiel durch rücksichtsloses Abstellen auf Gehwegen vor der Schule werden dann andere Schulkinder gefährdet, die auf die Fahrbahn ausweichen müssen. In der Jugendverkehrsschule in der vierten Klasse fallen zunehmend Kinder auf, die gar nicht Fahrrad fahren können, weil es ihnen von den Eltern nie beigebracht wurde. Hier fordert Lipp die Eltern auf, durch Verzicht auf das Elterntaxi den Schulweg für alle sicherer zu machen und gemeinsam mit den Kindern Fahrrad zu fahren und dabei ein Vorbild zu sein.

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