Die Deutschen hängen offenbar an ihrem Geld. Seit fast 22 Jahren schon haben sie für den Alltag Euro-Scheine und Münzen im Portemonnaie, aber noch immer bewahren sie alte Banknoten und Münzen im Wert von über 12 Milliarden Mark auf. Dieses Jahr wurde aber viel getauscht – mit Abstand am meisten in Bayern.
Von Januar bis Ende November reichten fast 17.000 Bürger im den Filialen der Bundesbank im Freistaat insgesamt 10,3 Millionen D-Mark zum Umtausch ein. Menschen in Baden-Württemberg haben in diesem Jahr bislang 7,9 Millionen D-Mark in Euro umgetauscht. Das ist jeweils mehr als im Vorjahr.
„Vor allem beim Aufräumen von vererbten Häusern und Wohnungen dürften noch D-Mark gefunden werden“, sagte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. „Wir rechnen damit, dass auch in den nächsten Jahren viel D-Mark umgetauscht wird.“ Einige der alten Banknoten und Münzen dürften nie umgetauscht werden – zum Beispiel, weil sie in Händen von Sammlern sind. Einen Teil des alten Geldes vermutet die Notenbank auch außerhalb Deutschlands.
Bundesweit tauschte die Bundesbank 53 Millionen D-Mark in 27 Millionen Euros um. Damit stieg das Volumen wieder. Zwei Drittel des Umtauschwerts entfielen auf Banknoten, ein Drittel auf Münzen. Die 1948 in den drei westlichen Besatzungszonen und nach der Wiedervereinigung 1990 auch in Ostdeutschland eingeführte Währung wurde 2022 vom Euro abgelöst und kann unbefristet und kostenlos bei allen 31 Filialen der Bundesbank oder per Post über die Bundesbank-Filiale in Mainz zum Umtausch einreichen.