Die Industrie- und Handelskammer Schwaben hat die Ergebnisse ihrer Konjunkturumfrage aus dem vergangenen Winter veröffentlicht. Der IHK-Konjunkturklimaindex sinkt, dennoch ist das Fazit durchwachsen.
Die IHK Schwaben befragt zwei mal jährlich die Unternehmen aus Industrie, Bauwirtschaft, Dienstleistungen, Transport-, Reise- und Gastgewerbe und dem Einzelhandel in der Region zu ihrer wirtschaftlichen Situation und wie sie die Entwicklung ihres Unternehmens momentan und für die kommenden Monate einschätzen. Daraus wird der IHK-Konjunkturindex berechnet und es lassen sich branchenspezifische und allgemeine Schlüsse über die wirtschaftliche Lage von Unternehmen in der Region ziehen.
Die Pandemie hält die Wirtschaft auch nach zwei Jahren weiter in Atem, so das Fazit von Dr. Marc Lucassen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben mit Sitz in Augsburg. Die Ergebnisse der freiwilligen Konjunkturumfrage in den Unternehmen aus dem Winter 2021/22 zeigen deutlich, dass sich die Hoffnungen auf eine Besserung der Lage vor allem für das Gast- und Hotelgewerbe nicht bewahrheitet haben. Die Branche verzeichnet weiter schwere Verluste und eine geringere Auslastung als vor der Pandemie.
Vergleichsweise gut ist die Auftragslage aus dem In- und Ausland hingegen in der Industrie in Bayerisch-Schwaben. Trotzdem musste die regionale Metall- und Elektroindustrie Rückschläge einstecken, da sowohl die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise als auch die verzögerten Lieferketten zu einer Materialknappheit im Gewerbe führen. Im Jahr 2022 dürfte die Produktion daher nur leicht über dem Vorjahresniveau liegen. Eine Entspannung der allgemeinen Lage wird frühestens im zweiten Halbjahr dieses Jahres erwartet.
Auch der Fachkräftemangel hat sich in den vergangenen beiden Jahren weiter verschlimmert und bleibt zusammen mit den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und den hohen Energie- und Rohstoffpreisen ein großes Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. 41 Prozent der Unternehmen sehen ihre Produktions- und Geschäftstätigkeit durch fehlende Arbeitskräfte erheblich und weitere 39 Prozent teilweise beeinträchtigt.
Dennoch bezeichnet Lucassen die bayerisch-schwäbische Wirtschaft als resilienter als erwartet und blickt mit Hoffnung auf sinkende Infektionszahlen und den Sommer.