Augsburg/Ulm: Ausfälle wegen Blitzeis

Go-Ahead plant mit Pendelverkehr

Nach den Ausfällen wegen Blitzeis will der private Bahnbetreiber Go-Ahead einen Pendelverkehr einrichten.

Nachdem wegen der Kälte zahlreiche Züge ausgefallen sind, plant das private Unternehmen Go-Ahead Bayern am Freitag einen Pendelfahrplan rund um Augsburg.

Dadurch müssten die Fahrgäste dort umsteigen, wenn sie beispielsweise Richtung Donauwörth oder Ulm weiterfahren wollen. «Die aktuelle Wetterlage macht vielen zu schaffen», sagte am Donnerstag der Geschäftsführer, Fabian Amini. Mit dem Blitzeis an den Oberleitungen seien die Fahrzeuge des Unternehmens nicht zurechtgekommen.

Go-Ahead hatte erst im Dezember die von vielen Menschen genutzten Regionalstrecken rund um Augsburg von der Deutschen Bahn (DB) übernommen. Das Unternehmen kämpft zudem mit Personalmangel und kann auch deswegen nicht alle Verbindungen anbieten.

Blitzeis legte neun Züge gleichzeitig lahm

Am Mittwoch waren Amini zufolge neun Züge fast zeitgleich Strecke liegengeblieben – vier davon auf offener Strecke. Aus einigen defekten Fahrzeugen mussten die Fahrgäste evakuiert werden. Das Problem sei, dass sich die Stromabnehmer abgeschaltet und gesenkt haben.

Durch gefrorenes Wasser im Luftdrucksystem der Fahrzeuge konnten sich die Abnehmer nicht wieder an die Oberleitung heben lassen. Nun müssten alle Fahrzeuge entwässert und gewartet werden, um weitere Probleme zu vermeiden.

Viele Fahrzeuge sind defekt

Daher seien am Donnerstag laut Go-Ahead 13 von 56 Fahrzeugen defekt gewesen und fielen aus. Zunächst habe man mit einem reduzierten Verkehrskonzept geplant. Da dies allerdings nicht stabil genug sei, gehe das Unternehmen nun im Augsburger Netz in den Pendelverkehr. Im Allgäu fuhren rund 50 Prozent der Züge im Zweistundentakt.

Wann Go-Ahead mit seinen Regionalzügen wieder den Normalbetrieb aufnimmt, blieb am Donnerstag zunächst unklar.

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