Sie fanden den Körper einer Figurine aus Mammutelfenbein, die einen Otter darzustellen scheint.
Dieser Fund erweitert das bisherige Verständnis der eiszeitlichen Elfenbeinkunst, die bisher vor allem große Tiere wie Mammuts und Höhlenlöwen zeigte. Die Figur wurde von Professor Nicholas Conard und seinem Team als „Fund des Jahres“ präsentiert.
Die Figurine wurde in tieferen Schichten des Aurignacien gefunden, was auf ein Alter von fast 40.000 Jahren hindeutet. Im Gegensatz zu anderen Kunstwerken dieser Zeit fehlen der Figur Verzierungen. Mit einer Länge von 5,9 Zentimetern, einer Höhe von 1,5 Zentimetern und einer Breite von 0,5 Zentimetern hat sie eine längliche Form. Besonders auffällig sind die kurzen Beine und der lange Hals. Der Kopf fehlt, doch die Forscher hoffen, diesen noch zu finden und die Figur komplettieren zu können.
Der Fund zeigt, dass sich die Menschen der Eiszeit stärker mit Wassertieren beschäftigten, als bisher angenommen. Die Darstellung eines Otters deutet darauf hin, dass nicht nur große oder gefährliche Tiere in der Kunst verewigt wurden. Dr. Stefanie Kölbl, geschäftsführende Direktorin des urmu, betont, dass dieser Fund neue Überlegungen über den symbolischen Gehalt der Eiszeitkunst ermöglicht.
Das urmu, gelegen inmitten der von der UNESCO zum Welterbe ernannten Steinzeithöhlen, stellt den Fund nun der Öffentlichkeit vor. Das Museum bietet Einblicke in das Leben der Jäger und Sammler vor 40.000 Jahren und beherbergt auch das Original der berühmten „Venus vom Hohle Fels“.
Di bis So und feiertags, 10 bis 17 Uhr – Weitere Infos auf der Website des Urgeschichtlichen Museums Blaubeuren