Viele Menschen in Baden-Württemberg wollen bei steigenden Gastronomie-Preisen künftig eher seltener ins Restaurant gehen und lieber zu Hause essen. Hintergrund ist ein ab Januar wieder geltender höherer Mehrwertsteuersatz auf Speisen, den Gastronomen auf die Preise schlagen und so an die Gäste weitergeben könnten.
Rund 41 Prozent sagen schon zur Jahreswende, sie wollten nicht mehr so oft essen gehen, wenn die Preise stiegen. In ein günstigeres Restaurant zu wechseln, kommt nur für 13 Prozent der Menschen im Südwesten infrage. Etwa jeder Vierte (27 Prozent) will demnach keine Konsequenzen ziehen.
Um die Gastronomie während der Corona-Pandemie zu entlasten, war der Steuerersatz auch für Speisen in Restaurants und Cafés vorübergehend von 19 auf sieben Prozent gesenkt worden. Danach wurde die Ausnahmeregelung wegen der Energiekrise mehrmals verlängert, zuletzt bis Ende dieses Jahres. Essen zum Mitnehmen, im Supermarkt und bei der Lieferung wird grundsätzlich mit sieben Prozent besteuert. Ob der Wegfall der Steuervergünstigung auf die Preise durchschlägt, entscheidet letztlich jeder Gastronomiebetrieb selbst.
Laut Umfrage wollen vor allem Frauen zu besonderen Anlässen im kommenden Jahr auch weiterhin ausgehen (39 Prozent) – ganz unabhängig vom Einkommen. Besserverdienende wollen laut Umfrage sogar eher auf einen Restaurantbesuch verzichten als Menschen mit geringerem Einkommen (43 Prozent).
Der Baden-Württemberg Report ist eine repräsentative Befragung im Auftrag aller privaten Radiosender im Lande. Seit September 2022 werden die Menschen im Südwesten zu ihrer Einschätzung der Maßnahmen der Bundesregierung und ihrer aktuellen Stimmungslage befragt. Die repräsentative Onlinestudie wird quotiert nach Alter, Geschlecht sowie Stadt und Landbevölkerung und wird von dem Marktforschungsinstitut KANTAR, ehemals Emnid/Infratest durchgeführt.