Unsere dpa-Korrespondenten haben Bayerns kurioseste Polizeimeldungen des Jahres zusammengestellt: Ein irrtümlich angerücktes Sprengkommando, sich aufs Haar gleichende Unfallgegnerinnen und ein Unbekannter, der Heuballen presst: Auch 2021 ging es im bayerischen Polizeialltag teils lustig zu.
Unfälle und Kriminalität machen den Alltag eines Streifenpolizisten sicher nicht immer einfach. Doch im ein oder anderen Fall dürfte auch manchem Beamten zum Schmunzeln zumute gewesen sein. Eine Auswahl der kuriosesten Polizeimeldungen des Jahres in Bayern:
Weil sie sich in der Tür geirrt haben, fanden Polizisten in Nürnberg Mitte Januar fast ein Kilo Haschisch und weitere Drogen. Eigentlich wollten die Polizisten einen Haftbefehl gegen einen Nachbarn vollstrecken, an der falschen Tür rochen sie jedoch Marihuana. Der Haftbefehl gegen den gesuchten Mann wurde nicht vollzogen – er war nicht daheim.
In Weiden in der Oberpfalz wollte ein Dieb Ende Januar in ein Auto einbrechen – schlief allerdings beim Kurzschließen des Wagens auf dem Fahrersitz ein. Der Besitzer fand den augenscheinlich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stehenden Mann schließlich und rief die Polizei.
Die WhatsApp-Nachricht «Betrüger sind da» sorgte im Februar für einen Polizeieinsatz in Regensburg. Eine junge Frau machte sich große Sorgen, nachdem sie diese Nachricht von ihrer Mutter erhalten hatte. Diese hatte aber «Bettücher sind da» schreiben wollen – und wurde von der Autokorrektur ihres Smartphones «verbessert».
Weil sie während der Fahrt nach ihrem heruntergefallenen Handy suchte, soll eine Frau im Landkreis Donau-Ries unzählige Runden mit dem Auto im Kreisverkehr gedreht haben. So berichteten es Zeugen Anfang März. Als Polizisten eintrafen, hatte die Frau ihr Auto abgestellt und übergab sich wegen der vielen gedrehten Runden.
Eine Joggerin hielt Ende April im Landkreis Passau ein Sex-Spielzeug für eine Handgranate – und löste einen Einsatz des Sprengkommandos aus. Es gebe tatsächlich Sex-Spielzeug in Form von Handgranaten, erklärte die Polizei nach einer Onlinerecherche.
Viele Gemeinsamkeiten hatten zwei Unfallgegnerinnen im Landkreis Regensburg. Sie waren Anfang Mai beim rückwärts ausparken mit ihren Autos zusammengestoßen. Dabei saßen laut Polizei beide jeweils in einem weißen Geländewagen derselben Marke, waren gleich alt und schwanger mit dem gleichen geplanten Geburtstermin. Sie blieben unverletzt.
Weil die Polizei ihn ursprünglich hingebracht hatte, wollte ein Insasse der Justizvollzugsanstalt Passau nach Haftentlassung auch wieder von den Beamten vom Gefängnis heimgefahren werden. Ein entsprechender Antrag des Mannes sei per Fax aus der JVA eingegangen, hieß es von der Polizei im Mai. Die Beamten lehnten jedoch ab.
Ein Autofahrer erkannte im Landkreis Miltenberg beim vor ihm fahrenden Auto das Kennzeichen eines Verwandten – nur handelte es sich gar nicht um dessen Auto. Der Mann folgte bei dem Vorfall im Juni dem Auto mit dem gefälschten Nummernschild und rief die Polizei zum mutmaßlichen Fälscher. Dieser besaß laut Polizei nicht mal einen Führerschein.
Ebenfalls im Landkreis Miltenberg mähte ein Unbekannter eine fremde Wiese und presste dort Heuballen. Diese wurden teilweise liegen gelassen. Der Grundstücksbesitzer und die Polizei konnten sich Ende Juli nicht erklären, wer dafür verantwortlich gewesen sein soll.
Ein nackter Mann soll im Landkreis Ostallgäu ein Damenrad geklaut haben. Der Sohn der Besitzerin beobachtete den Unbekannten Mitte September dabei, wie er mit dem nicht abgesperrten Rad und nur mit Schuhen bekleidet aus der Hofeinfahrt fuhr, wie die Polizei mitteilte. Der Sohn schrie dem Mann noch hinterher – aber auch das brachte nichts.