Am Samstagnachmittag wollte ein 36-jähriger Autofahrer in der Neue Straße in Ulm wenden und übersah dabei einen Linienbus. Gegen 16.20 Uhr fuhr der Audi-Fahrer in Richtung Rathaus, als er nach der Bushaltestelle "Steinerne Brücke“ nach links wenden wollte. Gleichzeitig fuhr ein Linienbus aus der Haltestelle aus und traf das plötzlich vor ihm auftauchende Auto an der Fahrerseite.
Die Türen wurden so verformt, dass der leicht verletzte Autofahrer sein Fahrzeug nicht mehr verlassen konnte. Die Feuerwehr trennte auf der Fahrerseite beide Türen und die Mittelsäule heraus, um den Notarzt und dem Rettungsdienst den Zugang zum Fahrer zu ermöglichen und ihn auf mögliche Verletzungen durch den starken Seitenaufprall zu untersuchen. Nachdem der Fahrer aus dem Fahrzeug schonend befreit war, wurde er mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.
Die Busfahrerin und ihre Fahrgäste blieben körperlich unverletzt, um das Erlebte besser verarbeiten zu können, betreute ein Notfallseelsorger die Busfahrerin. Der schwer beschädigte Audi wurde mit einem Abschleppwagen abtransportiert, der Bus konnte von einem Ersatzfahrer in die Werkstatt gefahren werden. Den Sachschaden gibt die Polizei mit 35 000 Euro an.
Unvernünftig verhielten sich immer wieder Passanten auf dem gegenüberliegenden Gehweg, die die Rettungsmaßnahmen beobachten wollten. Immer wieder musste die Polizisten die Gaffer weiterschicken. Manche Gaffer zückten das Handy und filmten, die Polizisten schritten hier ein und verhinderten nicht nur weitere Aufnahmen, sondern sorgten auch dafür, dass die Gaffer ihre Videos noch vor Ort löschten, außerdem wurden die Personalien aufgenommen.
Das unbefugte Filmen von Verletzten ist eine Straftat, die mit einer Geldstrafe oder bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden kann.