Rund 1000 Menschen beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi an den beiden Standorten. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten wurde demnach durch Notdienstvereinbarungen aufrechterhalten.
Der Warnstreik soll in Tübingen bis Dienstag und in Ulm bis Mittwoch dauern. Weitere Arbeitsniederlegungen sind ab Mittwoch in Heidelberg und ab Donnerstag in Freiburg geplant.
Mit den Warnstreiks möchte Verdi im Tarifkonflikt für die rund 26 000 Beschäftigten an den Unikliniken den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die Gewerkschaft fordert ein verbessertes Angebot vor dem Start der zweiten Gesprächsrunde. Die aktuelle Offerte stellt laut Verhandlungsführerin Irene Gölz eine bisher nicht vorstellbare Entwertung der Einkommen an den Unikliniken dar. Weil auf dieser Basis keine ernsthaften Verhandlungen möglich seien, sehe sich die Gewerkschaft gezwungen, die Tarifrunde ungewöhnlich früh zuzuspitzen.
Das Angebot des Arbeitgeberverbands der baden-württembergischen Uniklinika (AGU) sah eine steuerfreie Einmalzahlung von 2100 Euro vor sowie eine Steigerung der Gehälter um sechs Prozent in zwei Stufen ab Januar 2024. Verdi fordert unter anderem für Medizinisch-Technische-Assistenten sowie Pflege- und Verwaltungskräfte der Unikliniken 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 375 Euro mehr pro Monat; die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.
Bei den Verhandlungen geht es um Beschäftigte, für deren Arbeitsverhältnisse der Tarifvertrag Uniklinika Baden-Württemberg gilt. Ärzte oder wissenschaftliches Personal fallen unter andere Tarifverträge.
Rund 320 Beschäftigte haben am ersten Tag ein deutliches Zeichen gesetzt: Mit Trillerpfeifen und Plakaten zogen sie für bessere Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung durch die Ulmer City. Im Ulmer Kulturzentrum Gleis 44 in der Schillerstraße 44 sind alle Interessierten zum Gespräch ins dort eingerichtete Streiklokal geladen.