Daniel Streidt ist Bestatter aus Illertissen und hat, wie jeder von uns, durch die Medien vom schlimmen Erdbeben am 6. Februar 2023 in der Türkei und in Syrien erfahren.
Gemeinsam mit 16 anderen Bestatter Kollegen hat er sich wenige Tage später, nachdem seine ehrenamtlicher Vorstand mit der türkischen Regierung Kontakt aufgenommen hatte, auf den Weg in das Katastrophengebiet gemacht.
Ein Alukoffer, dicke Schuhe, gefütterte Handschuhe waren im Gepäck. Erwartet haben ihn und seine Kollegen die grausamsten Bilder, die er bislang erlebt und gesehen hat. Als Bestatter kam er nicht um zu retten, sondern um zu helfen. Teilweise wurden die Verstorbenen alle zehn Minuten zu ihm gebracht. Am Tag waren es zwischen 250 bis 400 Menschen, die Daniel geborgen und gewaschen hat sowie identifizieren musste...
"Du findest ein kleines Stück von einem Körper und 4,5 Stunden später gräbst Du eine ganze Familie aus. Das ist unvorstellbar."
Er selbst hat sogar Verschüttete ausgegraben und Angehörigen den letzten Wunsch erfüllt. Abends am Feuer standen dann Helfer aus der ganzen Welt zusammen. Wortlos. Müde. Armenische Soldaten neben türkischen, russische Helfer neben ukrainischen Ehrenamtlichen. Mensch an Mensch, während die Katastrophe um sie herum immer unfassbarer wurde.
Im Podcast erzählt er, teilweise unter Tränen, was für ein Leid in den Erdbebengebieten vorherrscht. Und warum die Dankbarkeit ihn bis heute begleitet.