Claus-Wilhelm Hoffmann, Alt-Oberbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Biberach, ist am Freitag im Alter von 92 Jahren verstorben, wie mehrere Medien berichten. Von 1965 bis 1994 leitete er als längstdienender OB die Stadt und prägte sie nachhaltig.
Geboren 1932 in Stuttgart, kam er während des Zweiten Weltkriegs erstmals nach Biberach. Nach einem Jurastudium in Bonn, Tübingen und Berlin begann er seine Karriere als Anwalt, bevor er 1964 zur OB-Wahl in Biberach antrat und 1965 ins Amt kam.
In seiner Amtszeit setzte er bedeutende Projekte um: Schul- und Hochschulentwicklung, Stadtkernsanierung und die Eingemeindung der Ortsteile. Besonders am Herzen lag ihm die Kultur, er förderte Bibliotheken, das Theater und die europäische Zusammenarbeit mit fünf Städtepartnerschaften.
Nach seinem Ausscheiden 1994 lebte er mit seiner Partnerin in Mittelbiberach, blieb aber bis ins hohe Alter ein aktiver Begleiter der Stadtpolitik. Sein Engagement für Frieden und Gerechtigkeit wird in Biberach unvergessen bleiben.
Die Trauerfeier für Claus-Wilhelm Hoffmann soll am Freitag, 28. März, um 13 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Martin stattfinden. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Stadtfriedhof. Ab Mittwoch wird im Rathaus ein Kondolenzbuch ausliegen.
Oberbürgermeister Norbert Zeidler hat heute zu Beginn der öffentlichen Hauptausschusssitzung ein paar Worte zum Tod von Claus-Wilhelm Hoffmann an die Anwesenden gerichtet. Hier seine Rede im Wortlaut:
„Meine sehr geehrten Damen und Herren,
leider muss ich unsere heutige Sitzung mit einer traurigen Nachricht beginnen: Unser Ehrenbürger und Oberbürgermeister a.D. Claus-Wilhelm Hoffmann ist am Freitag im Alter von 92 Jahren verstorben. Damit verlieren wir eine Persönlichkeit, die weit über die Grenzen Biberachs hinaus gewirkt hat und bekannt war.
1962 als 30jähriger Jurist zum jüngsten Oberbürgermeister in Baden-Württemberg gewählt, prägte der geborene Stuttgarter Claus-Wilhelm Hoffmann in drei Jahrzehnten die Geschicke und Geschichte Biberachs mit seinen Visionen. Die Stadt gedieh unter seiner Führung zu einem wirtschaftlich kerngesunden Mittelzentrum. Das Stadtbild erhielt ein neues Gesicht, mit aufwändig sanierter historischer Innenstadt, markanten Gebäuden und Bauwerken, familiengerechten Wohngebieten, guter Infrastruktur und großzügigen Gewerbegebieten. Dass Biberach kulturell so ausgestattet ist, wie wir es heute kennen, mit Angeboten, die viele weitaus größere Städte nicht vorweisen können, ist seinem Weitblick zu verdanken. Kulturpolitik räumte er stets hohe Priorität ein und konnte Gemeinderatsmehrheiten davon überzeugen, dass diese Investition sich lohnen werden. Ein Vorreiter war Claus-Wilhelm Hoffmann auch was den Aufbau von Städtepartnerschaften betraf im Sinne eines Europas der Zukunft durch Partnerschaften und der Chance zum Frieden, ein Gedanke, der heute so aktuell wie lange nicht ist.
Claus-Wilhelm Hoffmann erwarb sich Respekt in der Biberacher Wirtschaft und Bevölkerung, sein Wort fand aber auch in zahlreichen überregionalen Gremien Gehör. Zu seinem Ausscheiden im Jahr 1994 verlieh ihm der Gemeinderat in Anerkennung seiner Leistungen zum Wohle Biberachs die Ehrenbürgerwürde.
Im Namen der Angehörigen darf ich Ihnen mitteilen, dass die Trauerfeier am Freitag, 28. März, um 13 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Martin stattfindet. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Stadtfriedhof.
Ab Mittwoch wird im Rathaus ein Kondolenzbuch ausliegen.
Lassen Sie uns einen Moment innehalten und diesem Grand Seigneur Biberachs in Respekt und Dankbarkeit gedenken.“