Katastrophenstimmung in Biberach: Nach zwei Jahren mit Natalie Arnegger als künstlerische Leiterin sind die Biberacher Filmfestspiele schon wieder ohne Intendanz, und das relativ kurz vor dem Filmfest. Nur noch fünf Monate, dann wird der rote Teppich vor dem Biberacher Traumpalast ausgerollt. Und was wird gezeigt? Welche Stars kommen? Gibt’s überhaupt Preise? Das steht jetzt alles in den Sternchen.
Erst 2021 hatte die Stadt eine Erhöhung des Filmfest-Zuschusses beschlossen, und zwar um 25.000 Euro auf dann satte 93.000 Euro jährlich. Nach zwei Jahren sollte die Zuschusshöhe überprüft werden, das könnte jetzt also jetzt der Fall sein. Denn kleiner soll das Filmfest erstmal werden, hieß es kürzlich in der Mitteilung des Vorstands, in der auch der erneute Abgang der Intendanz verkündet wurde.
Die Gerüchteküche brodelt natürlich. Tritt quasi der gesamte Filmfest-Vorstand jetzt zurück? Fallen die Biberacher Filmfestspiele 2023, die obendrein dann ihr 45. Jubiläum feiern würden, einmalig aus – um 2024 mit verschobenem Jubiläum ganz neu zu starten? Wird die Reset-Taste gedrückt?
Tobias Meinhold, dem 1. Vorstand, seien Rücktrittsforderungen nicht bekannt, schreibt er auf Anfrage. Von Seiten der Filmfest-Pressestelle kommt keine Antwort dazu. Und das Rathaus bittet um Verständnis, sich zu solchen Gerüchten nicht äußern zu wollen. Vielmehr bemüht sich OB Norbert Zeidler um Schadensbegrenzung. Was sagt Biberachs Oberbürgermeister also zu dem Filmfest-Chaos?
Dass es auch dieses Jahr etwas Filmisches gibt, sei der Wunsch von OB Zeidler, heißt es auf unsere Anfrage. Er erachte es als wünschenswert, dass ein kleines Angebot für die Mitglieder des Vereins und alle Freunde der Biberacher Filmfestspiele angeboten werde. In das operative Geschäft habe sich OB Zeidler bislang nie eingemischt. Er sei gespannt auf das Konzept, das aktuell erarbeitet werden soll und sei zuversichtlich, dass etwas Ansprechendes gelingen wird. Das klingt hoffnungsvoll.
Wichtig sei OB Zeidler aber auch, dass diese Bemühungen nicht torpediert würden, sondern dass alle, die den Filmfestspielen bisher wohlgesonnen waren, weiterhin unterstützend zur Seite stünden. Wenn alle Sponsoren im Boot bleiben würden, dann würde auch 2024 gemeistert. Voreilige Schlussfolgerungen erachtet Biberachs Oberbürgermeister darüber hinaus als wenig hilfreich.