Bilanz Silvesternacht: Viel Arbeit für Schwabens Kliniken

Verletzte durch Feuerwerk

Das unbeschränkte Feiern nach den Corona-Beschränkungen hat den Kliniken in der Region wie erwartet Mehrarbeit beschert. Mehrere Schwerverletzte wurden vom Rettungsdienst in die Kliniken gebracht und dort weiter versorgt.

Im Ulmer Bundeswehrkrankenhaus (BwK) war Oberfeldarzt Dr. Florent Josse der diensthabende Oberarzt in der Notaufnahme. Zum Dienstende am Sonntagmorgen gegen acht Uhr sprach er von drei bis vier harten Stunden durch Raketenverletzungen, der Rest der Silvesternacht blieb auf dem üblichen Niveau eines Wochenendes. Natürlich blieb keine Zeit, mit den Kollegen Silvester zu feiern, ein kurzes „Alles Gute“ musste ausreichen, bevor sich die Helfer um die nächsten Patienten kümmerten.

Lediglich ein Patient im BwK hatte sich durch eigenes Verschulden mit einem Feuerwerkskörper schwerer verletzt, ihm war die Rakete in der Hand explodiert. Die meisten anderen Verletzten waren Opfer von absichtlich oder unabsichtlich fehlgeleiteten Raketen.

Die Ulmer Polizei ermittelt wegen zwei schwer verletzten jungen Damen auf dem Ulmer Münsterplatz. Bereits eine Viertelstunde vor Mitternacht wurden die beiden von einem Querschläger getroffen. Noch ist der Verursacher unbekannt. Einer 22-Jährigen prallte die Rakete gegen die Schulter und verursachte dort Verletzungen, auch ihrer danebenstehenden Freundin wurden die Haare angesengt. Zusätzlich erlitten beide Frauen durch die explodierende Rakete ein Knalltrauma, das einen starken Gehörverlust zur Folge haben kann.

Auch diese Erfahrung aus der Nacht lässt Josse zu dem Fazit kommen, dass er davon abrät, auf öffentlichen Plätzen zu feiern, denn dort ist man den Fehlern anderer Feiernder ausgeliefert. Bei kleineren privaten Feiern im Freundeskreis ist das Risiko kalkulierbarer.

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