Der Energiekonzern Vattenfall liefert ab dem kommenden Jahr Solarstrom aus Brandenburg an den Halbfabrikatenhersteller Wieland aus Ulm. Beide Unternehmen haben einen über zehn Jahre laufenden Stromliefervertrag – ein sogenanntes Power Purchase Agreement – unterzeichnet, wie Vattenfall und Wieland am Donnerstag mitteilten. Der Vertrag sieht die Lieferung von jährlich rund 46 Gigawattstunden vor. Damit könne Wieland rund zehn Prozent des eigenen Strombedarfs aus erneuerbaren Energien decken, hieß es. Das Unternehmen produziert Metallprodukte für die Industrie aus Kupfer und Kupferlegierungen.
Produziert wird der Strom in einem extra dafür errichteten Solarpark im brandenburgischen Nauen. Das Photovoltaik-Projekt befindet sich noch im Bau und soll im kommenden Jahr fertiggestellt werden. Laut Vattenfall erfüllt der Vertrag das Kriterium der sogenannten Zusätzlichkeit. Das heißt, der Solarpark wäre ohne den Liefervertrag nicht erbaut worden. Er schafft zusätzliche Kapazitäten an erneuerbaren Energien in Deutschland und steigert den Anteil der Erneuerbaren im deutschen Stromnetz.
«Die Nachfrage nach fossilfreien Strompartnerschaften für unsere Solar- und Windkraftanlagen zieht aktuell spürbar an», teilte Vattenfall am Donnerstag mit. «Unsere Strompartnerschaft mit Wieland zeigt dabei beispielhaft, wie sich in der Praxis ganze Wertschöpfungsketten fossilfrei gestalten lassen.»
Auch die Umweltorganisation Greenpeace bewertete den Vertrag als positiv. «Diese Zusammenarbeit zeigt, wie es gehen kann», teilte Energieexperte Andree Böhling auf Anfrage mit. «Nur wenn derartige Kooperationen die Erneuerbaren stärken, helfen sie der klimaneutralen Modernisierung der Wirtschaft. Das ist hier der Fall und deshalb begrüßt Greenpeace diesen Vertrag zwischen Vattenfall und Wieland.»