Heinz Koch vom Theater Neu-Ulm hat einen Brief an Bayerns Ministerpräsident Söder geschrieben. Kochs private Bühne bietet sich für ein Pilotprojekt an, das zeigen soll, dass Theater und vergleichbare Orte keinen Infektionsherd darstellen.
Das Theater Neu-Ulm hat geschlossen. Und das schon (wieder) seit Ende letzten Jahres. Der Corona-Stufenplan der Bundesregierung hätte ursprünglich vorgesehen, dass bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 Theater ab dem 22. März wieder öffnen dürfen. Hygienekonzepte liegen entsprechend vor. Die Inzidenz liegt im Kreis Neu-Ulm aktuell sogar unter 50. Da der Stufenplan aber jetzt als gescheitert gilt, bleiben die Türen des kleinen Privattheaters im Herzen Neu-Ulms weiterhin geschlossen.
Theatermacher Heinz Koch ist sauer – lässt sich aber nicht entmutigen: Er hat kurzerhand einen Brief an Bayerns Ministerpräsident Söder geschrieben, in dem er sein Theater für ein Pilotprojekt vorschlägt, das beweisen soll, dass Theater kein Infektionsherd sind.
Es gibt bisher tatsächlich auch bundesweit keinen bekannten Hotspot, der auf ein Theater, ein Kino oder ein ähnliches Kulturevent zurückzuführen ist. Wenn nur jeder dritte Platz im Theater besetzt ist und jeder eine Mund-Nasen-Bedeckung, also eine Maske trägt, dann ist das Risiko, sich mit Covid-19 zu infizieren, demnach sogar geringer als im Friseursalon. Das zeigen bereits Modellberechnungen der TU Berlin.
Koch bietet sein Theater Neu-Ulm für eine entsprechende Studie an. Ein Sicherheits- und Hygienekonzept steht seit Langem. Mit Corona-Schnelltests vor und nach der Vorstellung gäbe es sicher zügig auch ein Ergebnis.
Eine Antwort des Ministeriums steht noch aus.