Das Ulmer Künstlerkollektiv Diva Vollmund hat ein Buch herausgebracht. Der Titel: „/8 – Halleluja, der Turm stürzt ein“. Was es damit auf sich hat? DONAU 3 FM Reporter Paolo Percoco weiß es.
Subjektiv, kontrovers und sehr persönlich. So beschreibt das Ulmer Künstlerkollektiv Diva Vollmund selbst seine Chronik der Doppelstadt Ulm/Neu-Ulm. Zweiundzwanzig Künstler, darunter Peter Langer, Dorothea Grathwohl oder Bands, wie Gono Cocks und Pornophon, haben sich für das Buch „/8 Halleluja, der Turm stürzt ein“ zusammengeschlossen.
Herausgekommen ist ein politisches Zeitdokument. Authentische Erinnerungen, wie die Entstehungsgeschichte der weltweit größten Menschenkette gegen die Stationierung der Pershing II – Raketen 1983 in Neu-Ulm, werden aus erster Hand erzählt. Es geht um die Entwicklung von Kulturinstitutionen, es finden sich persönliche Statements aber auch bloße Befindlichkeiten. So wird die Ulmer Schule, als Pendant z.B. zur Hamburger Schule, zum Lebensmodell des Narren, dem grundsätzlich alles egal zu sein scheint, erklärt. All diese teils surrealen Geschichten spiegeln das Dasein der hier durch eine Brücke verbundenen Menschen zweier Länder wieder.
Das Lesebuch aus Scherben, wie Diva Vollmund es gerne nennen, stellt viele Fragen: Ist in den letzten 40 Jahren eine Art Babel-Turm zum Einsturz gebracht worden? Sind alte und bequeme Sichtweisen noch relevant? Was bedeutet Widerstand heute und wogegen soll er sich richten? Gesellschaftlich heißer Stoff also, frech und frisch serviert, über den sicher noch viel und heftig diskutiert wird.
„/8 Halleluja, der Turm stürzt ein“ gibt es jetzt im gut sortierten Buchhandel – und ist nicht nur absolut lesenswert, sondern vielleicht sogar eine Pflichtlektüre für alle Schwaben in und um Ulm herum.