Beim Bürgerdialog nach dem Messermord in Illerkirchberg am Abend mit Bürgermeister Markus Häußler, Sprechern der Polizei, des Landesjustizministeriums, des Regierungspräsidiums und des Landratsamts und der Presse kamen rund 350 Bürger des kleinen Ortes im Alb-Donau-Kreis. Am 5. Dezember 2022 hat ein 27-jähriger Asylbewerber aus Eritrea mit einem Messer auf zwei Mädchen eingestochen. Die beiden befanden sich auf dem Schulweg, als sie angegriffen wurden. Die 14-jährige Ece starb, ihre 13 Jahre alte Freundin kam in eine Klinik. Anfang Januar 2023 hat der Täter die Tat gestanden.
Neue Erkenntnisse zum Fall gab es keine. Aber der Vater des im Dezember dort ermordeten Mädchens wendete sich beim Bürgerdialog in Illerkirchberg emotional ans Publikum. Plötzlich wurde es ganz still im Raum. Seine Frau und er haben einen Wunsch: Das Asylheim, in dem der Täter wohnte, solle abgerissen werden – es solle dort eine Spielwiese für Kinder entstehen.
Aber nicht nur die Tat des 27-Jährigen Eritreas vor sechs Wochen beschäftigt die Menschen beim Bürgerdialog in Illerkirchberg. Erst kürzlich gab es Wirbel um den Vergewaltiger aus Illerkirchberg, der verschwunden sei. Das meldeten mehrere Medien. Der wegen Vergewaltigung verurteilte Mann geriet nach dem Messermord im Dezember in Panik und hat fluchtartig den Ort verlassen. Er befindet sich noch immer in der Region, aber an einem anderen Ort. Wie Recherchen von DONAU 3 FM Polizei Reporter Thomas Heckmann ergeben haben, kommt der Mann im Moment zwar seiner Meldeauflage nicht nach, aber seine Bewährungshelferin weiß ganz genau, wo er ist. Er ist auch über sein Handy erreichbar.
Der Bürgerdialog in Illerkirchberg sollte als Informationsveranstaltung für Bürger und Bürgerinnen dienen, um deren Fragen zu beantworten. Vor allem die Messerattacke stand im Fokus.
„Auch wenn es sehr emotional war, vor allem als der Vater des Mädchens gesprochen hat, kann man ein positives Resümee aus dem Bürgerdialog ziehen“, so Illerkirchbergs Bürgermeister Markus Häußler.
Die Informationen seien geflossen, die Bürger und Bürgerinnen seien positiv angetan gewesen, so Häußler. Außerdem könnte auch der Wunsch des Vaters wahr werden.
Die Fragen der Bürger beim Bürgerdialog in Illerkirchberg waren vielfältig und bewegten sich um mehrere Themen Illerkirchberg betreffend. Am Ende stand eine weitgehend beruhigende Antwort: gerade der Alb-Donau-Kreis hat in ganz Baden-Württemberg die geringste Kriminalitätsbelastung. Baden-Württemberg selbst ist bundesweit auch eines der sichersten Länder: Die Kriminalitätsbelastung ist auf dem niedrigsten Stand seit 1977, also seit über 45 Jahren.