Bürgermeister: Politisches Motiv in Hattenhofen schwer vorstellbar

Wer schoss auf FDP-Kreisrat Georg Gallus jr.?

Nach den Schüssen in Hattenhofen (Kreis Göppingen) auf einen Landwirt und FDP-Kreisrat kann sich der Bürgermeister der Gemeinde ein politisches Motiv nur schwer vorstellen.

Der Mann sei ein ehrenamtlicher Vollblutpolitiker, sagte Jochen Reutter. Das Opfer habe sich um Themen wie Sparkassengeschäfte oder die Schließung einer kleineren Klinik gekümmert. «Dass sich aus dieser politischen Tätigkeit so eine Tat entwickelt, kann ich mir persönlich schwerlich vorstellen. Aber das sind ja alles nur Mutmaßungen», sagte der Bürgermeister.

Der FDP-Kreisrat Georg Gallus jr., der am frühen Sonntagmorgen durch das Fenster angeschossen und schwer verletzt wurde, lebt auf einem Bauernhof, auf dem beispielsweise auch Hochzeiten stattfinden und Weihnachtsbäume verkauft werden. Die Hintergründe der Tat sind unklar. Die Suche nach dem unbekannten Täter läuft.

In Hattenhofen ist die Bestürzung derweil groß: «Die Menschen hier sind fassungslos und entsetzt, sie sind aber auch nachdenklich geworden und verängstigt», sagte Jochen Reutter, der Bürgermeister der rund 3000 Einwohner großen Gemeinde im Kreis Göppingen, der Deutschen Presse-Agentur. «Wir leben in einer beschaulichen Region. Und nun ist da so etwas Undenkbares Realität geworden.»

Auch Göppingens Landrat Edgar Wolff zeigte sich in einem Schreiben an die Mitglieder des Kreisrats «zutiefst betroffen und schockiert über diese Gewalttat». FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagte der dpa: «Ich bin entsetzt über die schrecklichen Nachrichten.» Seine Gedanken seien jetzt bei dem Kommunalpolitiker und seiner Familie.

Die Schüsse erinnern an weitere Vorfälle der vergangenen Wochen. In Stuttgart war am Freitagabend ein Mann vor einem Restaurant im Stadtbezirk Zuffenhausen von Unbekannten angeschossen und schwer verletzt worden. Auch in Plochingen (Kreis Esslingen) und Eislingen (Kreis Göppingen) wurde von Unbekannten auf Menschen geschossen.

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