Für Polizei und Kommunalen Ordnungsdienst war das zurückliegende Wochenende auch eine Art Testlauf: Halten sich alle trotz des frühlingshaften Wetters und schon länger bestehender Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen an die geltenden Regeln? Werden weiträumige Sperrungen von Wegen oder Parks notwendig sein? Muss der Wochenmarkt zum Schutz vor Ansteckung eingeschränkt werden?
Nun kann Bürgerdienste-Chef Roland Häußler teilweise Entwarnung geben: „Das vergangene Wochenende verlief aus unserer Sicht gut. Bürgerinnen und Bürger haben sich an die Auflagen gehalten.“ Verstöße hat es nur vereinzelt gegeben: 13 Mal habe die Polizei ein Verfahren wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung des Landes einleiten müssen, das sei wenig angesichts der vielen Menschen, die unterwegs waren. Die Täter erwartet nun ein Bußgeld in Höhe von mindestens 200 Euro. Zugleich kündigte Häußler weiterhin strenge Kontrollen der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen auch über die Osterfeiertage an.
Im öffentlichen Raum darf man sich nur alleine, mit einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person oder im Kreis der Angehörigen des eigenen Haushalts aufhalten. Zu anderen Personen ist ein Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten, wo immer möglich.
Aber auch für den privaten Bereich gelten starke Einschränkungen. So dürfen zum Beispiel im eigenen Garten nur maximal fünf Personen sein, es sei denn, es handelt sich um zusammen lebende Familienangehörige. Bei Zuwiderhandlungen drohen zumindest hohe Geldbußen.
Auch über die Osterfeiertage wollen Polizei und Stadt mit robustem Kräfteeinsatz die Einhaltung der Regeln überwachen. „Wir werden kontrollieren und wo immer nötig sanktionieren“, betont Häußler. Absperrungen von Fußwegen, Rasenflächen in Parks und Grünanlagen oder entlang des Donauufers seien nicht geplant. „Die große Mehrheit verhält sich vernünftig. Wir hoffen, dass das am kommenden Wochenende genauso sein wird und die strengen Regeln zum Schutz der eigenen und der Gesundheit anderer beachtet werden.“
Im Focus der der Ordnungskräfte stehen Spielplätze, öffentliche Parks- und Grünanlagen wie Alter Friedhof, Donauwiese, Friedrichsau und Blaupark. Am Samstag wird außerdem auf dem Wochenmarkt auf dem Münsterplatz, der wieder mit allen Beschickern stattfindet, verstärkt kontrolliert. Am Gründonnertag und Karsamstag sollen auch die Baumärkte und Geschäfte in der Blaubeurer Straße genauer unter die Lupe genommen werden. Innerhalb der Läden sind die Betriebsleitungen für die Einhaltung der Abstandsregeln zuständig, die meisten setzen privates Sicherheitspersonal ein. Die Bürgerdienste stehen im engen Kontakt mit den Marktleitungen vor Ort. Notfalls werde man aber auch weitergehende Verbote aussprechen, wenn sich zeigen sollte, dass Strafandrohungen allein nicht reichten, sagt Häußler: „Jetzt ist weiterhin die Einsicht und Vernunft der Leute gefragt. Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit greifen nur, wenn sich alle an die klaren Regeln halten. Bitte halten Sie Abstand.“