Wegen der Corona-Pandemie mussten die Menschen im vergangenen Jahr auf viele Traditionen verzichten. Viele Bürgerfeste konnten nicht wie gewohnt stattfinden.
Wissenschaftler des Kompetenzzentrums für Kulturerbe an der Universität Paderborn rücken nun die „Schwörtage“ in den Fokus ihrer Untersuchungen: Wie gehen Stadtgemeinschaften mit den Ausfällen der Veranstaltungen rund um die Schwörtagstradition um? Welche Folgen haben die Absagen und welche Chancen bietet die Krise? Eine Online-Umfrage zur Schwörtagstradition in Ulm, Esslingen am Neckar und Reutlingen, an der alle Interessierten teilnehmen können, soll Antworten liefern. Die Teilnahme an der Umfrage ist bis zum 15. März diesem Link möglich.
Das Schwörtagsritual geht zurück bis ins Mittelalter. An den heutigen Schwörtagen legt das Stadtoberhaupt den Bürger Rechenschaft über das vergangene Jahr ab und stellt sein weiteres Programm vor. Im Anschluss daran findet eine Vielzahl von Festen statt, die teilweise selbst auf eine lange Geschichte zurückblicken. Diese Tradition sei heute auch Ausdruck kommunaler Demokratie und Selbstbestimmung, erklärt Jonas Leineweber, Projektmitarbeiter an der Universität Paderborn. „Mit der Umfrage wollen wir einerseits dokumentieren, welche Folgen die zahlreichen Veranstaltungsabsagen rund um die Schwörtage im vergangenen Jahr für die jeweiligen Stadtgemeinschaften haben. Anderseits wollen wir auch herausfinden, welche Risiken und möglichen Potenziale für die zukünftige kulturelle Praxis der Schwörtagstradition ersichtlich werden“, so der wissenschaftliche Mitarbeiter.