UPDATE: Seit Samstag laufen die wichtigsten Systeme wieder, wir können wieder aus unserem normalen Studio senden und so langsam wieder zu unserem gewöhnten Programm übergehen. Ein paar Systeme machen noch Schwierigkeiten, wie beispielsweise unser Webstream auf donau3fm.de, der App oder auf Alexaboxen. Unsere Techniker arbeiten aber hart daran, dass bald wieder alles normal läuft.
Wir erleben aktuell einen Cyberangriff auf unsere IT-Systeme, Mittwochnachmittag sind unsere Rechner lahmgelegt worden. Bis Samstag lief alles über externe Laptops, Blöcke und Stifte. Wir haben Radio mal wieder ganz Old School gemacht, mit Schallplatten, CDs und Live-Musik gearbeitet.
Eine Lösegeldforderung steht im Raum, die Angreifer sind uns aktuell aber noch unbekannt. Cyberexperten der Kriminalpolizei Ulm sind an dem Fall dran, der Landesdatenschutzbeauftragte wurde informiert. Dazu arbeiten unsere eigenen IT-Experten unter Hochdruck daran, unsere Systeme wieder zum laufen zu bekommen. ABER: Unser Programm geht trotzdem weiter!
Plötzlich geht gar nichts mehr! Kurz nach 15 Uhr flackern am Mittwoch mehrere Bildschirme und ein ominöses Textfenster erscheint – mit einer Lösegeldforderung! Kurz danach ist alles tot. Kein Rechner funktioniert mehr, alle Dateien sind gesperrt und sämtliche Ausspielkanäle sind für einen Moment still – dann springen die Notbänder an.
Jetzt kommt Betriebsamkeit auf: IT-Spezialisten werden innerhalb von Minuten engagiert, der komplette Sender wird sofort vom Netz getrennt, der Landesdatenschutzbeauftragte und die Kriminalpolizei werden informiert. Dann wird gecheckt, welche technischen Geräte noch laufen: Die Mikrofone in Verbindung mit dem alten, analogen Mischpult im Backupstudio tun noch ihren Dienst. Außerdem steht hier noch ein CD-Player aus vergangenen Radiotagen!
Das bedeutet: Wir können senden! Im Serverraum findet sich ein alter, verstaubter Notfallkoffer mit CDs – teilweise noch aus den Anfangstagen des Senders, von 2003! Die sozialen Netzwerke und der DONAU 3 FM WhatsApp Kanal können noch über Handys und mobiles Internet betrieben werden. Und dann geht die Sendung los, die es eigentlich niemals hätte geben dürfen: In einer launigen Moderation wird auf das Dilemma OnAir hingewiesen und angekündigt, dass man zur Not auch selbst singen und das auf der Gitarre begleiten werde! Ein ansässiges Musikhaus hört die Moderation und bringt tatsächlich eine Akustikgitarre vorbei.
Die Hörer schicken erste WhatsApp-Nachrichten mit Musikwünschen. Was Moderator Marcus Oesterle nicht auf CD hat, wird einfach auf der Klampfe gespielt und live von den DONAU 3 FM Mitarbeitern Peter Miller und Roland Eberhardt gesungen – beide zufälligerweise Vollblutmusiker im Nebenberuf. Morningshow-Moderator und Programmchef Andi Scheiter bringt am Donnerstagmorgen seine DJ-Anlage mit und macht aus der Not eine große Wunsch-Show. Roland Eberhardt bringt sogar einen Plattenspieler und seine Plattensammlung mit. Im Sekundentakt kommen die Musikwünsche der Hörer, die umgehend gespielt werden. DONAU 3 FM macht Radio, wie es einmal war – analog und mit einfachsten Mitteln.