Erstmals gibt es bei den Biberacher Filmfestspielen ein Online-Angebot. Die Filme der Video-on-demand-Plattform laufen nicht im Kino und sind über das Filmfest hinaus abrufbar.
Wie die Filmfestspiele Biberach mitteilen, heißt das Angebot „Biberacher Filmfestspiele+“. Es ist ab Dienstag, 2. November, zwölf Tage lang, also bis einschließlich 14. November abrufbar. Den Link zur Plattform finden Sie ab dem morgigen Samstag unter www.biberacherfilmfestspiele.de. Dort finden Sie auch die genauen Preise und Abrufzeiten. So haben Sie die Möglichkeit die Filme einzeln oder als Komplettangebot zu sehen.
Mit diesem neuen Angebot können Filmfestivalfans zu Hause oder mit Freunden Ihre ganz persönlichen Biberacher Filmfestspiele erleben – bequem mit einem Klick und einfachen Bezahlmöglichkeiten, heißt es auf der Homepage der Filmfestspiele. Das Angebot biete nicht nur in Zeiten der Pandemie eine Alternative oder Ergänzung zum Präsenzfestival, sondern solle auch zeitlich und körperlich eingeschränkten Personen die ortsunabhängige Teilnahme am Programm ermöglichen.
Die Filmfestspiele leben auch vom Austausch des Publikums mit den Filmschaffenden. Dieser soll auch beim Online-Gucken nicht zu kurz kommen. Sie können per Kommentar ihre persönlichen Gedanken zum Film sowie Lob, Kritik und Anregungen loswerden – Filmschaffenden bekommen so auch Online ein direktes Feedback zu ihren Produktionen. Verbesserungsvorschläge für das Angebot selbst nehmen die Filmfestspiele gern an. Diese Filme laufen:
Hans leidet unter Schizophrenie. Im Wartezimmer seiner Psychotherapeutin hat er Marie kennengelernt, eine sympathische junge Frau, die sein Zutrauen gewonnen hat. Hans hofft, dass Marie ihm helfen wird, eine vermeintliche Verschwörung aufzudecken, aber Marie ist an etwas anderem interessiert. Sie möchte die kaputten, zerstörten Teile von Hans‘ Persönlichkeit kennenlernen und treibt ihn immer tiefer in seinen Wahn. Länge: ca. 61 Minuten.
Eine verzweifelte Mutter verfolgt einen seltsamen Plan, um ihrem Sohn zu helfen; der junge Mann leidet unter obsessiven Gewalt- und Todesfantasien. Ein Therapieprogamm soll ihm nun beibringen, sich von diesen verstörenden Gedanken zu lösen. Als eine junge Nachbarin in dieses Programm eingespannt wird, ohne davon zu wissen, gerät das sensible Gefüge außer Kontrolle. Länge: ca. 89 Minuten.
Das Drama-Roadmovie erzählt von MARIA einer jungen Frau auf der Suche nach dem Vater (José) ihres Kindes. Die junge Marie verlässt ihr abgelegenes Bergdorf und begibt sich auf die Suche nach ihrem Mann. Gegen den Widerstand ihrer Mutter lässt sie ihren kleinen Sohn zurück. Nach einem Militärputsch war José wie viele andere Männer aus der Region plötzlich verschwunden. Nach einem Jahr des Wartens ist sie festentschlossen, José zu finden. Länge: ca. 44 Minuten.
Ulrike und Olli lernen sich 1985 auf Tournee des Circus Roncalli kennen. Er lebt als Teil des erfolgreichen Clownduos ‘Illi & Olli’ seinen Kindheitstraum. Sie hat kurz zuvor ihr Leben als Krankenpflegerin in Berlin hinter sich gelassen, näht Kostüme und führt diese vor. Als die Saison vorbei ist zieht sie mit ihm in die Schweiz. Was wie ein Zirkusmärchen begonnen hat, kommt irgendwann in der Realität an, zwischen Schaffenskrisen, Kindererziehung und schließlich auch dem Älterwerden. Heute, mit Ende 60, tourt Olli immer noch und Ulrike mit ihm. „Ich hätte am Kronleuchter hängen bleiben müssen“ ist eine Geschichte über einen schwindenden Berufsstand, über künstlerische Selbstverwirklichung und die Opfer, die wir uns selbst und anderen dafür abverlangen. Länge: ca. 71 Minuten.
Anke ist enttäuscht. Nach ihrem letzten Arbeitstag im Pfarramt einer Kirche im Schwarzwald hat sie sich auf einen gemeinsamen Sommerurlaub mit ihren Kindern an der Ostsee gefreut, wo sie als junge Familie gelebt haben und wo Anke ihre besten Jahre verbracht hat. Doch ihr Sohn Max, der in Hongkong lebt, sagt kurzfristig ab, weil die prodemokratischen Proteste dort das Leben zum Erliegen gebracht haben. In der Leere des Ruhestands, allein in ihren vier Wänden, fasst Anke den Entschluss, nach Hongkong zu fliegen, um ihren Sohn zu sehen. Während Max noch auf Geschäftsreise ist, quartiert sie sich in seiner Wohnung ein und bewegt sich behutsam durch die rätselhafte neue Welt. Gespräche mit Fremden lassen Anke allmählich ankommen. Sie trifft eine junge Frau, die traurig ist, weil sie Hongkong verlassen muss, begleitet den Concierge aus Max’ Wohnhaus zum Essen und zum Tai Chi, trifft einen Psychiater, einen Wahrsager und einen Sozialaktivisten. Durch die Begegnungen und das Erleben der Stadt kann sie lange aufgebaute Barrieren überwinden und sich freimachen für ein neues Kapitel ihres Lebens. Länge: ca. 80 Minuten.
Sehen Sie sechs Kurzfilme in einem Block: “The Bond”, “Das Paket”, “Deutschland Im Winter”, “Paradiesvogel, “Nicht zu nah!!!” und “Trübes Wasser”. Der Kurzfilmblock hat eine Länge von ca. 88 Minuten.
Kurzfilm – The Bond
Der britische Geheimdienst MI6 hat einen starken Fachkräftemangel und braucht dringend einen neuen 007-Agenten. Die Suche nach diesem Posten scheint schwieriger zu sein, als gedacht. Die Arbeit als Doppelnullagent ist gefährlich und ein Fulltime Job zugleich – so auch die Abschlussprüfung.
Kurzfilm – Das Paket
“Es gibt kein Zurück. Es geht nicht mehr vorwärts.” So denkt der ältere Mann, gefangen in einer Zeit, die nicht mehr zu fliessen scheint. Plötzlich passiert etwas Merkwürdiges: Ein geheimnisvolles Paket konfrontiert ihn mit Stimmen: Fremde oder vertraute? Woher kommen sie? Was lösen sie aus? Am nächsten Tag trifft der Mann eine Entscheidung.
Kurzfilm – Deutschland im Winter
Nachdem die Wohnung einer Rentnerin geräumt wurde, bezieht sie eine Notunterkunft. Dort trifft sie einen Flüchtling, dem die Abschiebung bevorsteht. Obwohl die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten, freunden sie sich an und träumen davon, frei von Unterdrückung und Gewalt zu leben. In dieser trostlosen Lebensrealität spiegelt sich die gegenwärtige Politik.
Kurzfilm – Paradiesvogel
Auf die erste große Liebe folgt die erste große Trennung. Alles was Milan und Laurie bleibt, ist eine Tüte voller Erinnerungen und das gemeinsame “Scheidungskind”, das niemand von beiden haben will.
Kurzfilm – Nicht zu nah!!!
Der eher vorsichtige Christian trifft in den Bergen auf die selbstbewusste Pauline, die sich Mitten im Nirgendwo das Bein bricht. Christian muss ihr helfen, doch Corona und Pauline machen es ihm ganz schön schwer…
Kurzfilm – Trübes Wasser
Was, wenn dein Körper dich auffrisst? Wenn der Kampf gegen dich selbst deinen Alltag, deine Beziehungen und deine Freiheiten überschattet? “Trübes Wasser” ist ein Film über den endlosen Kampf gegen eine chronische Krankheit.