Der Baden-Württemberg Report, eine umfangreiche Langzeitstudie aller Privatsender im Land mit inzwischen über 8000 Teilnehmenden, ist eine wichtige Informationsquelle für das Meinungsbild im Land.
Das Konsumverhalten ist zwar noch immer zurückhaltend, doch rund die Hälfte will so viel Geld ausgeben, wie auch 2022. Während letztes Jahr vergleichsweise um die gleiche Zeit die Hälfte der Menschen weniger Geld ausgeben wollte, ist es dieses Jahr nur noch ein Drittel der Befragten, die sparen wollen. 8 Prozent sagen in der anonymen repräsentativen Umfrage: Ich kann mir gar keine Geschenke leisten.
Wenn geschenkt wird, gibt es große Unterschiede bei den Geschlechtern. Die meisten – also 32 Prozent – geben bis zu 100 Euro für ihren Partner oder ihre Partnerin aus. 26 Prozent sogar bis zu 500 Euro. Laut dem Dezember-Report werden die Frauen dieses Jahr höherpreisig beschenkt. Männer geben für das Geschenk für ihre Liebste 100 bis 500 Euro aus. Frauen sagen in der Mehrheit: Für den Partner bleibt es deutlich unter 100 Euro. Allerdings schenkt auch jeder Dritte dem oder der Liebsten überhaupt nichts. Zu hoffen bleibt, dass es dabei nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt: Denn jede dritte Frau (32 Prozent) sagt: Wir schenken uns dieses Jahr nichts, während das nur jeder vierte Mann angibt (26 Prozent).
Zeit und Familie – das ist wohl das, was den Baden-Württemberger:innen am meisten fehlt. So wünschen sich die Leute das Fest der Liebe: Ein Festessen, Ruhe und Zeit für Familie, Freunde und sich selbst. Im aktuellen Baden-Württemberg-Report sagen mit 58 Prozent die meisten Menschen, dass sie sich an Weihnachten vor allem darauf freuen, die Seele baumeln zu lassen, auf Platz 2 mit 49 Prozent freut man sich auf Zeit mit der Familie. Auf Platz drei der Vorfreude steht mit 39 Prozent das leckere Essen. Das ist den unter 30-Jährigen übrigens wichtiger als das weihnachtliche Treffen mit der Familie.
Zum Konflikt der Zeit, dem Nah-Ost-Konflikt, haben die Menschen im Südwesten eine ganz klare Haltung: Die Mehrheit wünscht sich, dass Deutschland sich weder auf die Seite Israels noch auf die der Palästinenser schlägt. Fast jeder Zweite, 45 Prozent, der 1057 Befragten sagt im Dezember, Deutschland möge lieber vermitteln, oder sich ganz raushalten, 36 Prozent. 4 Prozent sind der Meinung die Bundesrepublik soll die Palästinenser unterstützen. 15 Prozent wollen, dass Deutschland in diesem Konflikt an der Seite der Israelis stehen soll.
Vor allem die weiblichen Befragten und Menschen über 50 Jahre meinen, die beste Deeskalations-Strategie liegt gerade in der Zurückhaltung Deutschlands. Auch wenn sich auf niedrigem Niveau mehr Menschen im Land hinter Israel stellen als hinter die Palästinenser, so ist doch jeder Dritte Befragte der Meinung, dass die Israelis im Gazastreifen zu hart vorgehen. Wobei über die Hälfte (56 Prozent) der Frauen sich ratlos zeigt und meint, die Situation und die Hintergründe des Konflikts zwischen Israel und der Hamas nicht wirklich beurteilen zu können. Das sagen nur knapp ein Drittel der Männer.
Trotz der erschreckenden Bilder aus dem Gazastreifen, sagt fast jeder Dritte der 1057 Befragten, die humanitäre Hilfe für Gaza soll auf dem jetzigen Stand bleiben. 23 Prozent wollen sogar keine weiteren Hilfsmaßnahmen für die Palästinenser.
Der Baden-Württemberg-Report ist eine repräsentative Befragung im Auftrag aller privaten Radiosender im Lande, mit inzwischen über 9.000 Befragten. Seit September 2022 bis Dezember 2023 werden die Menschen im Südwesten zu ihrer Einschätzung der Maßnahmen der Bundesregierung und ihrer aktuellen Stimmungslage befragt. Die repräsentative Onlinestudie wird quotiert nach Alter, Geschlecht sowie Stadt und Landbevölkerung und wird von dem Marktforschungsinstitut KANTAR, ehemals Emnid/Infratest durchgeführt.