Vor zwei Jahren war Baustart, jetzt wurden im Ulmer Dichterviertel weitere 170 neue Wohneinheiten fertiggestellt. Neben 59 seniorengerechten Wohnungen auch 111 möblierte Apartments.
Investor der Neubauten im Ulmer Dichterviertel ist die pro invest aus Ulm, die dort schon vor zwei Jahren vier Gebäude gebaut hat, darunter auch das Leonardo-Hotel. Jetzt also der vollendete zweite Bauabschnitt. Pro invest-Chef Rainer Staiger: „Das ist riesiger Meilenstein! Wir haben mit dem ersten Bauabschnitt 2016 den Bau begonnen, bei einem Verkaufsstand von 0%. Zwei Jahre für ein Bauwerk dieser Größe, mit zweigeschossiger Tiefgarage, mit Wassermanagement, das ist schon eine Riesenherausforderung. Aber wir arbeiten mit sehr professionellen Partnern zusammen, und im Team lässt sich das Ganze dann schaffen!“
25 Millionen Euro wurden investiert. Und das war‘s noch lange nicht. Zwei weitere Projekte im Dichterviertel hat pro invest noch in der Pipeline. Vor allem auf das letzte freut sich Rainer Staiger: „Das wird das absolute Highlight hier. Wir haben rund 75 Meter Südwestlage, direkt an der Promenade zur kleinen Blau. Diese Wohnlage wird auch mit einem Michelsberg oder einem Safranberg ein stückweit konkurrieren können.“
Für Ulms Baubürgermeister Tim von Winning ist der Wohnungs-Mix im Dichterviertel das Entscheidende: „Da gehört auch ein Ort mit Mikro-Appartements dazu, da gehört auch ein Ort mit einer Seniorenresidenz dazu. Da gehört auch ein Teil mit hochpreisigen Wohnungen dazu, aber eben auch ein Teil mit geförderten Wohnungen. Und wenn jetzt gegenüber die UWS mit der Ulmer Heimstätte ein Projekt mit geförderten Wohnungen und einer viergruppigen Kindertagesstätte realisiert, dann wird hierdraus ein Viertel für den ganzen Querschnitt der Stadtbevölkerung. Und das ist das, was wir uns gerne wünschen.“
Für den Baubürgermeister hat das Dichterviertel enorm viel Potential: „Das Dichterviertel ist einer der Entwicklungsschwerpunkte, die nah an der Innenstadt liegen, man ist in wenigen Minuten über den Bahnhofssteg in der Innenstadt. Mit der Entwicklung der Neubaustrecke Ulm – Stuttgart wird man tatsächlich auch von hier aus sehr schnell in Richtung Stuttgart unterwegs sein. Und wir haben mit der Landesgartenschau natürlich eine Aufwertung von Freiflächen, so das sich davon ausgehe, dass es eine gute Investition ist, hier an der Stelle, und sich der Standort auch noch stark verbessern wird.“
Und das ist auch gut so! Denn bislang verharrte das Viertel hinter dem Hauptbahnhof im reinsten Dornröschenschlaf: „Das Dichterviertel war sehr lange Zeit, im Prinzip mehrere Jahrzehnte, eingeklemmt zwischen verschiedenen Verkehrsachsen: Bundesfestung, Bahnhof, B10, Ludwig-Erhardt-Brücke. Es ist ein Ort, der eigentlich von nirgends erreichbar war, und deswegen immer so ein bisschen eine untergenutzte Hinterhofsituation geblieben ist, insbesondere der nördliche Teil. Die Idee des Sanierungsgebiets ist deshalb gewesen, hier heraus ein innerstädtisches Viertel zu machen.“
Damit ist das lang unterschätzte Ulmer Dichterviertel auf dem Weg zum modernen, neuen Ulmer Stadtviertel.