Die Public Cloud ist schon längst im Alltag angekommen, für viele ist sie aber immer noch ein mysteriöser, omnipräsenter Datenschleier der ungesehen über unseren Köpfen schwebt. Konzeptionell ist das auch kein schlechter Anfang, die scheinbar übernatürlichen Fähigkeiten der Cloud finden auf technischer Ebene allerdings ihre Erklärungen.
Kurz gesagt ist die Cloud die Bereitstellung von IT-Ressourcen über das Internet; für Omnipräsenz ist also eine funktionierende Internetverbindung notwendig. Diese Ressourcen werden durch Cloud-Provider wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud Platform bereitgestellt, die häufig als Hyperscaler bezeichnet werden. Ein Hyperscaler ist ein System in dem tausende, oft sogar Millionen an Server in einem Netzwerk vereint werden. Dieses Netzwerk kann beliebig erweitert werden, und kann dank seiner Größe je nach Bedarf des Benutzers flexibel hoch oder runter skaliert werden. Daher auch der Name „Hyperscaler“. (Mehr dazu: Was ist eigentlich Cloud?)
Das Sortiment an verfügbaren IT-Ressourcen und Services ist breitgefächert, und beinhaltet alles von der Bereitstellung eigentlicher Hardware zu Programmen auf Software-Ebene. Amazon Web Services stellt beispielsweise ungefähr 175 verschiedene Services zur Verfügung, die es unter anderem ermöglichen riesige Datenmengen in externen Servern zu speichern oder je nach Bedarf extra Rechenleistung zu beanspruchen, ohne sich mit extra Hardware auseinandersetzen zu müssen. Die bedarfsabhängige Nutzung ist einer der größten Vorteile der Public Cloud, die durch flexible Preismodelle und Skalierbarkeit ermöglicht werden. Die Benutzung aller Ressourcen wird via eines „Pay-per-Use“ Systems abgerechnet, in dem der Verbraucher nur seine wirkliche Nutzung bezahlt. Die Kosten eines Speicherplatzes beispielsweise werden nach der benötigten Anzahl an Gigabytes auf einer monatlichen Basis berechnet.
Im Vergleich zur herkömmlichen On-Premise Lösung, in der die Hardware noch vor Ort im Unternehmen zu finden ist und von dort aus betrieben wird, entstehen hier mehrere Vorteile. Als passendes Beispiel hierfür fungieren Online-Shopping Plattformen wie Amazon. Diese brauchen dutzende Server um Ihre Plattform problemlos zur Verfügung stellen zu können, und müssen sich Hardware-technisch so auslegen, dass ihre Website zu Stoßzeiten weiterhin problemlos funktioniert. Zu Feiertagen wie Weihnachten wächst der Bedarf für Online-Shopping extrem zu, und die Hardware muss für diesen Zuwachs gewappnet sein. Während die zusätzliche Hardware für diesen Zeitraum essentiell ist, ist sie den Rest des Jahres überflüssig und ein großer Kostenpunkt, da diese weiterhin erhalten werden muss. Ein Faktor, der nicht nur Online-Händler beeinflussen kann. Wenn sich ein Unternehmen überlegt in eigene Hardware zu investiere, muss es bedenken, dass es immer für die oberste Grenze seiner benötigten Rechenleistung oder seines benötigten Speicherplatzes planen muss. Einzelne Prozesse sind rechenintensiver als andere, und auch wenn der Großteil der vorhandenen Prozesse nicht viel Leistung beansprucht, muss für die intensivsten Prozesse die notwendige Hardware vorhanden sein.
Würde man die Infrastruktur in der Cloud abbilden, könnte problemlos für die rechenintensivsten Prozesse weitere Rechenleistung beansprucht werden. Der benötigte Speicherplatz kann auch problemlos vergrößert werden. Diese zusätzliche Rechenleistung muss natürlich bezahlt werden, doch sobald sie nicht mehr benötigt wird kann sie dem Bedarf angepasst und nach unten skaliert werden, anstatt mit überflüssiger Hardware da zustehen die aufwendig zu betreiben ist.
Zudem wachsen Unternehmen kontinuierlich was bedeuten könnte, dass die benötigte Hardware von heute in einem Jahr nicht mehr ausreichen wird. Desto früher eine IT-Infrastruktur in der Public Cloud betrieben wird, desto flexibler kann diese später optimiert werden um sich an konstant ändernde Geschäftsprozesse anzupassen. Weitere Möglichkeiten um Innovation zu fördern werden auch kreiert. Sollten Software Entwickler in der Firma arbeiten, kann man ihnen mit der Cloud hochleistungsfähige Entwickler-Umgebungen bereitstellen, um neue Anwendungen zu entwerfen oder zu testen.
Die Cloud öffnet viele Türen zu den unterschiedlichsten Services, die jeder für sich beanspruchen und vielseitig einsetzen kann. Doch wie genau funktioniert der Einstieg in die Cloud? Jeder kann sich theoretisch bei den großen Hyperscalern wie AWS einen Account anlegen und seine eigene Infrastruktur bauen und betreiben. Jedoch kann man in dem vielfältigen Dschungel an Services schnell den Überblick verlieren, besonders wenn es darum geht diese Services zu kombinieren, Infrastrukturen zu automatisieren, und seinen Datenfluss so zu gestalten, dass möglichst wenig Nutzung und daraus resultierende Kosten entstehen. Firmen greifen daher auf externe Dienstleister zu, die aus Teams von zertifizierten Cloud-Experten bestehen um bei dem Einstieg in die Cloud zu unterstützen. Cloud-Provider wie AWS bieten nur einzelnen Enterprise Kunden Beratung an, und verlassen sich auf ein umfangreiches Partnernetzwerk aus geprüften Dienstleistern um Kunden zu betreuen. Cloud Dienstleister, oft als Managed Cloud oder Cloud Solutions Provider bezeichnet, entwickeln Cloud Infrastrukturen und betreiben sie für eine Vielfalt an Kunden aus unterschiedlichsten Branchen, die alle ein unterschiedliches Level an Erfahrung mit der Cloud haben.
Kunden die noch keine bisherige Erfahrung mit der Cloud hatten durchleben eine sogenannte „Cloud Journey“, um ihre Infrastruktur anzupassen damit sie in die Cloud bewegt werden kann. Dieser Prozess fängt mit einer Analyse der bestehenden IT-Infrastruktur des Unternehmens an, um den Reifegrad für die Cloud feststellen zu können. Hierbei werden beispielsweise Anwendungen darauf geprüft, ob sie problemlos aus der Cloud betrieben werden können, oder davor umgeschrieben werden müssen. Sobald ein ausführliches Gesamtbild der Infrastruktur besteht, werden mehrere Cloud-Provider und ihre Services auf ihre Kompatibilität mit den Anforderungen des Unternehmens verglichen. Nachdem ein geeigneter Provider gefunden ist, wird die Migration ausführlich artikuliert. Dazu gehört eine Formulierung der Security & Compliance Anforderungen die benötigt werden, um die Sicherheit der Daten des Unternehmens zu gewährleisten. Danach kann mit der Migration der Infrastruktur begonnen werden.
Datensicherheit ist ein Thema das weiterhin sehr viele Leute von der Cloud abschreckt; eine Angst die mittlerweile aber nicht mehr gerechtfertigt ist. Renommierte Cloud Provider wie AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud Platform sind nach gängigen Standards geprüft die einen sicheren Umgang mit den Daten, sowie deren Schutz vor externen Zugriffen, garantieren können. Das Unternehmen muss seinerseits darauf achten, dass ein sicherer Zugang in die Cloud besteht. Als bildliche Veranschaulichung können Sie sich eine On-Premise Lösung oder Private Cloud als einen privaten Tresor vorstellen, die Public Cloud als Bankschließfach. In beiden Fällen tragen Sie die Verantwortung des Schlüssels. Doch Datensicherheit beinhaltet nicht nur die Sicherheit gegen unbefugte Personen, sondern auch den Schutz der Daten falls es Probleme in der Hardware oder Software gibt, und Daten aus Versehen gelöscht werden. Hier hat die Public Cloud Vorteile gegenüber der klassischen On-Premise Lösung. Da ein Hyperscaler aus einem breitflächigem Netzwerk aus Servern besteht, können Daten auf mehreren physischen Geräten gespeichert werden. Sollte eines der Geräte ein Problem aufweisen oder gar abstürzen, können durch Algorithmen verlorene Daten eines Datensatzes aus den verbleibenden Daten wiederhergestellt werden. Falls bei einer On-Premise Infrastruktur ein verheerendes Hardware Problem entsteht, könnte dies potentiell ganze Datensätze komplett löschen.
Sobald ein Unternehmen eine IT-Infrastruktur in die Cloud migriert hat, stellt sich die Frage wie diese betrieben werden soll. Hier assistieren Managed Cloud Provider, die sich auf vertraglicher Basis dazu bekennen gewisse Richtlinien bei dem Betrieb einer Infrastruktur einzuhalten. Richtlinien die beispielsweise die Reaktionszeit auf Probleme festlegen, oder Geheimhaltungsvereinbarungen (non-disclosure agreements) die den Umgang mit vertraulichen Daten spezifizieren. Sollte ein Unternehmen seine eigene Infrastruktur betreiben wollen, ist zertifiziertes Personal benötigt. Wirtschaftlich macht es daher oft mehr Sinn mit einem Managed Cloud Provider zu arbeiten, und dessen Experten den Betrieb zu überlassen. Diese betreiben nicht nur die Infrastruktur, sondern arbeiten kontinuierlich daran sie zu verbessern und ihnen innovative Nutzen der Public Cloud näher zu bringen.
Fakt ist, die Public Cloud ermöglicht auf technischer Ebene Möglichkeiten, bei der eine klassische On-Premise Infrastruktur technisch und preislich nicht mithalten kann. Sollten sie weitere Fragen zur Public Cloud haben, wenden sie sich gerne an die Innovations On.
Die Innovations On ist ein Managed Cloud und Cloud Solutions Provider, der Public Cloud Infrastrukturen erstellt und betreibt, aber auch Trainings und Beratung für die größten Hyperscaler anbietet.