Der Einfluss kann sowohl positiver als auch negativer Natur sein. Das wiederum ist von der Art und Weise abhängig, wie wir die sozialen Medien nutzen. Zum Beispiel hatten schon 88 % der Nutzer Probleme mit Social Media, wie CyberGhost berichtet.
Heute ist das Smartphone ein ständiger Begleiter geworden, ohne den man sich sehr schnell beinahe nackt fühlt. Grund dafür ist, dass auf diesem kleinen Gerät im Grunde das halbe Leben des Inhabers stattfindet. Die vielen Apps mit Social Media Inhalten sorgen dafür, ständig auf dem Laufenden zu sein und sich von überall aus mit wirklich jedem verbinden zu können.
Sie tragen im ersten Moment auf jeden Fall dazu bei, dass sich das Leben leichter gestaltet. Binnen kürzester Zeit ist es problemlos möglich, sich zu vernetzen, egal ob mit Freunden, Bekannten oder der Familie. Wann immer man möchte, kann man sich die neuesten Fotos anschauen und Einblicke in das Leben der anderen erhalten.
Hier werden Unmengen an Informationen geboten. Das beginnt bei guten, geht über schlechte und schließt sowohl wichtige als auch vollkommen überflüssige Informationen ein. Selbst an dem Leben von Promis oder Influencern, die man noch nie im Leben getroffen hat, kann man nun plötzlich teilhaben.
Soziale Medien bieten den idealen Platz für Selbstdarstellung. Hier kann man sich nicht nur von den Lieblings-Influencern inspirieren lassen, sondern auch selbst kreativ werden. Entscheidend ist oftmals die Bestätigung, die man für diesen Einsatz erhält. Es hat den Anschein, dass viele Menschen soziale Medien als einen Ersatz für vermeintliches Glück, bzw. als Quelle positiver Emotionen nutzen. Doch neben all den positiven Erfahrungen und Auswirkungen bergen soziale Medien dennoch auch gewisse Gefahren.
In einer Zeit, in der immer mehr Menschen einen beträchtlichen Teil ihres Tages in sozialen Medien verbringen, wächst auch das Interesse der Forschung an den potenziellen Gefahren dieser digitalen Aktionen. Zahlreiche Studien malen ein düsteres Bild von den Auswirkungen sozialer Medien auf die psychische Gesundheit und wecken Bedenken hinsichtlich der möglichen Verbindung zu Depressionen.
Obwohl ein eindeutiger Kausalzusammenhang zwischen der Social-Media-Nutzung und der Entwicklung von Depressionen noch nicht abschließend bewiesen ist, liefern die bisherigen Untersuchungen aufschlussreiche Ergebnisse, die durchaus ihre Aufmerksamkeit verdienen.
Eine Studie, durchgeführt von den Universitäten Arkansas und Pittsburgh, verfolgte 1289 Studienteilnehmer im Alter zwischen 18 und 30 Jahren über einen Zeitraum von sechs Monaten. Zu Beginn gaben 990 der Teilnehmer an, keine depressiven Symptome zu haben. Nach diesem Zeitraum hatten jedoch 9,6 Prozent dieser Gruppe depressive Symptome entwickelt.
Signifikant dabei war der Zusammenhang zwischen der Intensität der ursprünglichen Social-Media-Nutzung und dem Auftreten von Depressionen nach sechs Monaten. Diejenigen mit der intensivsten Social-Media-Nutzung zu Studienbeginn hatten ein 2,8-fach höheres Risiko, Depressionen zu entwickeln, verglichen mit der Gruppe mit der niedrigsten Nutzungsintensität.
Eine Langzeitstudie der Universität Montreal, die rund 4000 Teenager über einen Zeitraum von vier Jahren begleitete, ergab ähnliche besorgniserregende Erkenntnisse. Hier zeigte sich, dass, je mehr Zeit die Probanden in sozialen Medien verbrachten, die depressiven Symptome sich umso stärker entwickelten. Diese Ergebnisse erstreckten sich sowohl auf Vergleiche zwischen Jugendlichen mit unterschiedlicher Nutzungsintensität sozialer Medien als auch auf die individuelle Entwicklung der Probanden im Zeitverlauf.
Überraschenderweise schien es von geringerer Bedeutung zu sein, dass ein hoher Zeitaufwand für soziale Medien weniger Zeit für gesündere Aktivitäten wie Sport ließ. Vielmehr schienen die ungünstigen Effekte intensiver Social-Media-Nutzung durch soziale Vergleiche mit besser gestellten Personen ausgelöst zu werden.
Zusätzlich wird vermutet, dass Internet- und Social-Media-Nutzer gezielt nach Informationen suchen, die ihre aktuelle Stimmung und Wahrnehmung bestätigen. Dies würde bedeuten, dass Nutzer mit bereits gedrückter Stimmung im Netz vor allem solche Informationen auswählen, die ihrer Stimmung entsprechen und sie somit in einer sich verstärkenden Abwärtsspirale weiter vertiefen.
Trotz dieser alarmierenden Ergebnisse sollten wir dennoch vorsichtig sein, definitive Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Forschung steht vor der Herausforderung, das komplexe Zusammenspiel von Social-Media-Nutzung und psychischer Gesundheit zu verstehen. Klar ist jedoch, dass ein bewusster Umgang mit sozialen Medien und die Förderung gesunder Aktivitäten von großer Bedeutung sind, um potenzielle negative Auswirkungen zu minimieren. Es bleibt eine drängende Aufgabe, weitere Forschung zu betreiben, um eine ausgewogenere Perspektive auf die Rolle sozialer Medien in unserem Leben zu erhalten.
Experten vermuten mehrere Ursachen für die negativen Auswirkungen sozialer Medien auf die Psyche, darunter befinden sich die folgenden Faktoren.
Es ist nahezu unausweichlich, sich auf Plattformen wie Facebook, Instagram und Co. mit anderen zu vergleichen. Dabei gerät oft in den Hintergrund, dass diese sozialen Medien eine gefilterte Darstellung und nicht die Realität präsentieren. Die ständige Konfrontation mit makellosen Körpern und aufregenden Hobbies kann zu verstärkten Selbstzweifeln und einer verzerrten Selbstwahrnehmung führen.
Die Gleichung ist simpel: Je mehr Zeit vor dem Bildschirm verbracht wird, desto weniger bleibt für echte soziale Kontakte, kreative Projekte, die Verfolgung von Zielen, Tagträume, Muße, Schlaf, Bewegung und vieles mehr. Das Vernachlässigen essenzieller Bedürfnisse kann negative Auswirkungen auf die Psyche haben.
Das menschliche Gehirn hat nur eine begrenzte Aufnahmefähigkeit. Die überwältigende Informationsflut aus dem Internet kann zu einer Reizüberflutung führen. Eine Studie der Universität Wien verdeutlicht, dass vor allem die Fülle audiovisueller Reize von Internet-Videokanälen das Gehirn überfordern kann. Die subjektiv wahrgenommene Informationsüberflutung ist mit depressiven Symptomen und einem reduzierten Wohlbefinden verbunden.
Das Erhalten von Likes, positiven Kommentaren oder Retweets löst die Ausschüttung von Glückshormonen aus. Diese angenehme Erfahrung wird angestrebt, besonders wenn im realen Leben alternative Quellen positiver Erfahrungen fehlen. So kann eine Sucht entstehen, bei der Betroffene zunehmend mehr Zeit im Netz verbringen, um Anerkennung zu erhalten.
Von einer internetbezogenen Störung wird gesprochen, wenn die Kontrolle über das Internetverhalten verloren geht, Toleranz gegenüber dem Konsum entwickelt wird, um den gleichen positiven Effekt zu erzielen, und Entzugserscheinungen auftreten, wenn die Nutzung nicht möglich ist. Andere Interessen und Pflichten werden vernachlässigt, während der Internet-Konsum trotz der negativen Konsequenzen fortgesetzt wird.