Frühlingszeit ist Zecken-Zeit. Wer sich bei einem Ausflug in Wälder oder auf Wiesen begibt, sollte gerade jetzt besonders aufpassen. Denn durch einen Zeckenbiss können Krankheiten, wie etwa die Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME) oder auch Borreliose, übertragen werden. Von März bis Oktober sind die Zecken besonders aktiv. Die AOK Ulm-Biberach warnt aktuell erneut vor den kleinen aber gefährlichen Tieren.
Hätten Sie das gewusst? Das Robert-Koch-Instituts (RKI) beschäftigt sich nicht nur mit Coronazahlen, nein, dort sitzen auch die Experten für Zecken und deren übertragbare Krankheiten. So warnt das RKI aktuell zum Beispiel davor, dass der Landkreis Biberach zu den besonders gefährdeten FSME-Risikogebieten Schwabens zählt. Allein im Jahr 2020 wurden deutschlandweit 704 FSME-Erkrankungen gemeldet und damit auch ein neuer Rekordwert aufgestellt. Etwa 0,1 bis fünf Prozent der Zecken tragen demnach das FSME-Virus in sich.
Um sich vor einer Erkrankung bestmöglich zu schützen, empfiehlt die AOK Ulm-Biberach, sich gegen FSME impfen zu lassen. „Für den vollen Impfschutz sind drei Impfungen nötig. Nach der dritten Spritze ist man für mindestens drei Jahre gegen FSME geschützt.“, verspricht Dr. Sabine Schwenk, Geschäftsführerin der AOK Ulm-Biberach.
Bei einer Infektion mit dem FSME-Virus durch einen Zeckenbiss, können grippeähnliche Symptome, wie Fieber und auch Kopfschmerzen, auftreten. Die Mehrzahl der an FSME Erkrankten übersteht die Infektion ohne spätere Folgen. Sind von der Infektion jedoch Bereiche wie das zentrale Nervensystem oder das Rückenmark betroffen, kann es zu bleibende Schäden kommen. Oftmals in Form von Lähmungen oder Schluck- und Sprechstörungen. Durch eine Impfung kann dem vorgebeugt werden. Die AOK übernimmt die Kosten für die FSME-Impfung.
Die Impfung schützt allerdings nicht gegen eine weitere Krankheit, welche ebenfalls über einen Zeckebiss übertragen werden kann – die Borreliose. Diese äußert sich mit einem roten Rand um die Einstichstelle herum. Ist das der Fall, sollte so bald wie möglich ein Arzt aufgesucht werden, welcher die Infektion mit einem Antibiotikum gut behandeln kann. Auch hier können allerdings, neben einigen Symptomen wie Müdigkeit oder Muskel-und Gelenkschmerzen, Spätfolgen auftreten.
Grundsätzlich empfiehlt es sich bei Ausflügen ins Grüne auf die Kleidung zu achten. Lange Hosen und Socken sowie geschlossene Schuhe und ein Anti-Zecken-Spray bieten vorerst den nötigen Schutz vor den kleinen Beißern. Auch das regelmäßige Absuchen nach Zecken am eigenen Körper ist wichtig. Sollte man dennoch einmal eine Zecke entdecken ist es notwendig, diese so schnell wie möglich mit einer Zeckenpinzette oder einer Zeckenkarte zu entfernen. So bestehen gute Chancen, das Risiko auf eine Infektion mit FSME oder Borreliose zu verringern.