Diese innovative Technologie verspricht eine schnellere und effektivere Alarmierung von freiwilligen, qualifizierten Ersthelfern und könnte die Überlebenschancen bei Notfällen entscheidend verbessern.
„Mit der Einführung von corhelper möchten wir noch mehr Menschenleben retten und die Erstversorgung bei Notfällen weiter verbessern“, erklärt Michael Mutschler, Leiter des Rettungsdiensts beim DRK-Kreisverband Biberach. „Die digitale Rettungskette wird durch die neue App deutlich gestärkt, da nun eine größere Zahl qualifizierter Helferinnen und Helfer eingebunden werden kann.“
So funktioniert corhelper
Die App bietet eine Vielzahl von Vorteilen: Erkennt die Integrierte Leitstelle einen Notfall, bei dem eine Reanimation notwendig ist, werden neben dem Rettungsdienst auch registrierte Ersthelfer über corhelper alarmiert. Die App ortet automatisch die nächstgelegenen qualifizierten Helfer und navigiert sie direkt zum Einsatzort. Gleichzeitig liefert sie Informationen über den nächstgelegenen automatisierten externen Defibrillator (AED) anhand des AED-Katasters, das von der Leitstelle Biberach geführt wird.
Besonders im ländlichen Raum, wo Rettungswagen längere Anfahrtszeiten haben können, ist dies ein entscheidender Vorteil. „Jede Minute ohne Reanimation senkt die Überlebenschance eines Patienten um zehn Prozent“, betont Peter Haug, Geschäftsführer der Rotkreuzarbeit beim DRK-Kreisverband Biberach.
Die bisherigen Erfahrungen sprechen für sich: Bereits 27.230 Ersthelfer sind deutschlandweit in der corhelper-Community registriert. Durchschnittlich wird innerhalb von viereinhalb Minuten nach Alarmierung mit der Reanimation begonnen – ein beachtlicher Erfolg.
Die im Landkreis Biberach bereits in einer ähnlichen App registrierten Helfer sollen unkompliziert in corhelper migriert werden. Dazu gehören Mitglieder des Roten Kreuzes, der Feuerwehr sowie anderes medizinisches Personal. Das neue System steht medizinisch qualifizierten Personen offen, darunter Pflegekräften, Klinikpersonal, Mitgliedern von Rettungsorganisationen und geschulten Privatpersonen. Mindestvoraussetzung ist ein Erste-Hilfe-Kurs oder eine vergleichbare Qualifikation.
Einfachere Registrierung und Schulung
Ein besonderes Highlight der neuen App ist das vereinfachte Registrierungs- und Schulungssystem. Ersthelfer können sich über die App anmelden und ihre Nachweise hochladen. Die Schulungen erfolgen online, wodurch die Teilnahmebarrieren gesenkt werden. „Zusätzlich bieten wir regelmäßig kostenfreie Aus- und Fortbildungen vor Ort an“, so David Dürr, stellvertretender Leiter der Integrierten Leitstelle.
Das bewährte Helfer-vor-Ort-System des DRK mit kreisweit rund 220 Helfern bleibt bestehen und wird durch corhelper sinnvoll ergänzt. Der DRK-Kreisverband Biberach setzt dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit den DRK-Kreisverbänden in den Landkreisen Rems-Murr, Heidenheim, Alb-Donau und der Stadt Ulm.
„Je mehr Menschen sich registrieren, desto größer ist die Chance, dass in einem Notfall ein qualifizierter Ersthelfer in der Nähe ist“, wirbt Michael Mutschler. Besonders medizinische Fachkräfte sind aufgerufen, sich der Initiative anzuschließen.
App kostenlos herunterladen
Die App „corhelper“ kann kostenlos für Apple- und Android-Geräte heruntergeladen werden. Interessierte können sich beim DRK Biberach melden: corhelper@drk-bc.de.