Unter der Leitung des Vorsitzenden Landschaftsarchitekts Till Rehwaldt aus Dresden entschied sich gestern die Jury einstimmig für den Gewinner, nachdem Architektenbüros aus ganz Deutschland ihre Ideen und Konzepte in einer offenen und anonymen Bewerbung einreichen konnten. Insgesamt sechs Landschaftsarchitekturbüros hatten sich dem Projekt angeschlossen und der Jury aus 17 Sach- und Fachpreisrichtern vorgestellt.
Die Vorgabe war, nicht nur hinsichtlich der Landesgartenschau, sondern auch darüber hinaus ein Raumkonzept für Günzburg zu erstellen, das vor allem nachhaltig und für die dort Lebenden für lange Zeit qualitativ hochwertig und angepasst ist, und einen Mehrwert für die Kreisstadt bietet.
So hat die Jury die für sie passendste Planung herausgesucht, sodass Günzburg ein neues Gesicht zeigen werde, so Oberbürgermeister Gerhard Jauernig.
Wir wollen die Nachhaltigkeit in Günzburg leben.
In Planung stehen jetzt einige Änderungen verschiedener Bereiche in Günzburg, wobei der Donau-Au-Park und die Hagenweide im Fokus stehen.
Im Zentrum steht das Konzept der „Stadt am Wasser“. Neue Verbindungen über Rad- und Fußwege erschließen das Ufer der Donau mit der Innenstadt, dem Donau-Au-Park, dem Wohngebiet Auweg und dem Bahnhof, damit ein Leben am Fluss möglich wird. Der neue Donausteg ermöglicht einen Zugang zum nördlichen Flussufer, wo zusätzlich ein Nebeneingang zum Waldbad mit kleinem Kiosk und Biergarten entsteht.
Moderne Sitzmöglichkeiten, Kiesstrand mit abgeflachtem Wasserzugang und strukturreiche Biotope und Rückzugsräume mit beschränktem Zugang erfüllen nicht nur den Aspekt der Nachhaltigkeit, sondern binden auch die Bürger Günzburgs aktiv an den Fluss.
Bereits vorhandene Bereiche, wie die Volksfestfläche werden mit alltäglichen Gegebenheiten kombiniert, wodurch eben diese nicht nur ein paar Tage im Jahr genutzt werden kann. So entsteht unter anderem ein Parkforum, ein multifunktional bespielbarer Pavillon für temporäre Veranstaltungen, einen Gärtnertreff oder eine Strandbar.
Auch die innerstädtischen Bereiche entlang der Günz erwarten Änderungen: barrierefreie Brücken, punktuelle Wasserzugänge, Uferbalkone, ein Platzgelenk als Auftakt zur Hagenweide und ein Fischerspielplatz für Kinder.
Der grüne Saum rund um den Stadtkern wird geschlossen: Der Hanggarten am Kuhberg wird erschlossen und in das öffentliche Freiraumsystem eingebunden, der ehemalige Klostergarten wird zum ruhigen Rückzugsort und dicke Heckenstrukturen umschließen eine Wiesenfläche mit Brunnenskulptur.
Für die Hagenweide ist ein naturnaher Sport- und Aktivpark geplant, bei dem aber die ökologisch wertvollen Grünflächen und das Biotop unangetastet bleiben.
Das Quartier am Kappenzipfel fügt sich dank seiner Lage an die geplanten Wegnetze ein. Zudem werden hier Sport-, Spiel- und Freizeitangebote entstehen. Eine höhere Bebauung seitens des Bahndamms schirmt Lärm ab.
Insgesamt sind die neuen Plätze überall in Günzburg verteilt und bilden unterschiedliche Schwerpunkte, sodass der Besucher durchlaufen kann und immer wieder etwas Neues zu entdecken hat.
Der Landschaftsarchitekt Rehwaldt betont, dass die Entwürfe alle noch am Anfang eines Prozesses stehen, weshalb erst in den nächsten Monaten und Jahren das finale Endkonzept in Zusammenarbeit mit der Stadt und den Bürgern entstehen wird. Die Kritikpunkte bei den Ideen des Architektenbüros A24, seien von allen Entwürfen am lösbarsten gewesen, so Jauernig, sodass noch einige zukünftige Änderungen und Anpassungen zu erwarten sind.
So wird sich bis 2029 einiges in Günzburg ändern und ein neues, nachhaltiges Stadtbild entstehen. Es soll nicht nur der Landesgartenschau 2029 dienen, sondern einen großen Mehrwert für die Bewohner der Stadt für viele Jahre bieten.