Wegen Mordes aus Habgier muss sich seit Dienstag ein 36-Jähriger vor dem Landgericht Ulm verantworten. Wir berichteten.
Dem Mann wird vorgeworfen, mit zwei Komplizen in der Dreikönigsnacht 2018 in die Wohnung eines 59-jährigen Mannes und seiner 81-jährigen Mutter in Ulm eingedrungen zu sein. Zwei der Einbrecher, darunter der Angeklagte, sollen den Mann mit einem Eisenstab niedergeschlagen, mit Klebeband gefesselt und ihm den Mund vollständig zugeklebt haben.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft blutete der 59-Jährige so stark aus der Nase, dass er zu wenig Luft bekam. Er starb wenig später an den Folgen des Sauerstoffmangels. Laut Anklage sollen die Einbrecher den Tod des Mannes in Kauf genommen haben. Die Seniorin wurde bei dem Einbruch leicht verletzt.
Der Anwalt des 36-Jährigen sagte zum Prozessauftakt, sein Mandant sei möglicherweise nicht mit im Haus gewesen, sondern habe nur «Schmiere» gestanden. Der Angeklagte selbst machte keine Angaben. Er war im Februar in Israel festgenommen und an die deutschen Justizbehörden überstellt worden. Laut Gericht wurde der Mann schon mehrfach wegen Diebstahls verurteilt.
In der Sache war im vergangenen September ein Mann wegen Mordes aus Habgier zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Seine Frau bekam wegen Mittäterschaft eine dreijährige Freiheitsstrafe.