Nach mehren Einbrüchen und einer Vergewaltigung werden nun Hunderte Männer aus Blaubeuren von der Ermittlungsbehörde zur DNA-Probe gebeten.
Nach den Straftaten Ende des vergangenen Jahres bittet die Polizei und Staatsanwaltschaft zur Reihentestung, um drei Einbrüche und eine Vergewaltigung aufklären zu können. Ein bislang unbekannter Täter habe demnach am 1. Oktober 2020 versucht, in ein Wohnhaus in Gerhausen einzubrechen. Zunächst wollte er die Terrassentür aufhebeln, das gelang ihm aber nicht. Deshalb kletterte er auf einen Balkon und wollte dort die Tür aufhebeln. Er scheiterte aber auch hier. Mutmaßlich der selbe Täter soll Mitte November es nochmals an diesem Haus versucht haben, scheiterte aber erneut.
Anfang Dezember brach dann ein Unbekannter in ein Mehrfamilienhaus in Blaubeuren ein. Er hebelte laut Polizei die Terrassentür auf und verging sich dann in der Wohnung an einer Frau. Als sie erwachte, ergriff der Täter sofort die Flucht. Die Polizei konnte bei den Einbrüchen eine übereinstimmende DNA-Spur feststellen. Es gebe Anlass zur Annahme, dass der Täter in Blaubeuren oder den Teilorten Gerhausen und Weiler zu suchen ist, heißt es. Alle bisherigen Ermittlungen hätten aber nicht zur Identifizierung des Täters geführt.
Die Polizei und Staatsanwaltschaft hoffen, mit der Reihentestung in ihren Ermittlungen weiter zu kommen. Wie die Analyse der DNA des mutmaßlichen Täters ergeben habe, soll der Unbekannte im Herbst zwischen 41 und 52 Jahre alt gewesen sein. Es sei davon auszugehen, dass der Täter zu dieser Zeit in Blaubeuren oder den Teilorten Gerhausen und Weiler wohnte. Dies trifft auf rund 700 Personen zu.
Der zuständige Richter hat nun auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm am Amtsgericht die DNA-Untersuchung angeordnet.
Die DNA-Reihenuntersuchung findet statt am
in der Stadthalle Blaubeuren, 89143 Blaubeuren, Alberstraße 9. Die Polizei bittet, zum Termin einen Personalausweis oder Reisepass mitzubringen.
Die Teilnahme an der Reihenuntersuchung erfolgt freiwillig. Jeder Mann aus dem angesprochenen Personenkreis, der hieran mitwirkt, leistet einen wesentlichen, aktiven Beitrag zur möglichen Aufklärung des Verbrechens. Denn je mehr Männer an der Reihenuntersuchung teilnehmen, desto kleiner wird die verbleibende Zahl. Dadurch kann sich das Entdeckungsrisiko für den Täter erhöhen, so die Polizei.
Die Speichelprobe wird als Untersuchungsmaterial zur Feststellung des DNA-Identifizierungsmusters in anonymisierter Form an ausgewählte und auf ihre Zuverlässigkeit besonders geprüfte Untersuchungsstellen übergeben. Untersuchungen werden nur am sogenannten nichtcodierenden Bereich (ohne Erbinformationen) des Untersuchungsmaterials und nur zur Feststellung des DNA-Identifizierungsmusters und des Geschlechts durchgeführt. Das Untersuchungsmaterial wird gleich vernichtet, sobald es zu Vergleichszwecken im Zusammenhang mit diesem Ermittlungsverfahren nicht mehr benötigt wird. Das DNA-Profil wird auch nur so lange gespeichert, bis der Abgleich mit den noch nicht zugeordneten DNA-Identifikationsmustern erfolgt und negativ ausfällt.