Die städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen im Wengenviertel werden zusätzlich mit einer Million Euro aus dem Städtebauförderungsprogramm 2021 des Landes Baden-Württemberg gefördert. Das hat das Wirtschaftsministerium der Stadt mitgeteilt.
Seit 2013 läuft die Sanierung im Wengenviertel bereits. Die Stadt verfolge dabei einen „sehr ambitionierten städtebaulichen Rahmenplan“, sagt Dirk Feil, Geschäftsführer der städtischen Sanierungstreuhand SAN. „Wir wollen neuen innerstädtischen Wohnraum schaffen, den Einzelhandel im Quartier stärken und lebendige Orte der Begegnung im Viertel entwickeln.“ Feil: „Die Corona-Pandemie und die mit ihrer Eindämmung verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und Arbeitens haben uns dramatisch vor Augen geführt, welche Bedeutung Öffentliche Räume für das Funktionieren unserer Gesellschaft haben und wie „systemrelevant“ sie in Krisenzeiten sind.“
Entsprechend wird ein Großteil des Gesamtförderrahmens in Höhe von sechs Millionen Euro in den Umbau und die Aufwertung des Öffentlichen Raums im Quartier fließen. Losgehen wird es im Bereich der südlichen Wengengasse und in der Sedelhofgasse, wodurch auch der ursprüngliche Eingangsbereich der dortigen Wengenkirche eine deutliche Aufwertung erfährt.
In dem gut fünf Hektar großen Sanierungsgebiet leben rund 500 Menschen. Die meisten der rund 70 Gebäude entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem das Gebiet weitgehend zerstört wurde. „Wir haben hier ein von Krieg und Wiederaufbau geprägtes Innenstadtquartier, das Anschluss sucht und eigene Identität“, umreißt Feil in einem Satz Ausgangs- und Zielpunkt der Sanierung. Die Pfunde, mit denen das Wengenviertel wuchern könne, seien investitionsbereite Eigentümer*innen, eine lebendige Kirchengemeinde samt Kloster sowie ein engagierter Einzelhandel.
Stand 2020 waren bereits 4,3 Millionen Euro Fördergeld vor allem aus den Bundesprogrammen „Stadtumbau West“ (SUW) und „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ (WEP) in das Gebiet geflossen. Nun hat das Land aus der Städtebauförderung, die in diesem Jahr 50jähriges Bestehen feiert, eine weitere Million beigesteuert. 2024, wenn das Sanierungsgebiet offiziell abgeschlossen sein soll, werde es im Viertel weniger Autoverkehr, dafür mehr Grün als heute geben. Auch die Digitalisierung im öffentlichen Raum soll Einzug halten mit smarter Sensorik für die Baumbewässerung und angepasster Straßenbeleuchtung ganz im Sinne von „smarter Sicherheit“.