Eine Stunde länger schlafen: In Deutschland geht Sonntagfrüh die Sommerzeit zu Ende. Pünktlich um 3.00 Uhr werden am 30. Oktober die Uhren um eine Stunde auf 2.00 Uhr zurückgestellt. Dann gilt bis Ende März wieder die Normalzeit, oft auch Winterzeit genannt.
Bereits letztes Jahr, 2021, wollte man die Zeitumstellung abschaffen, so hatte es zumindest das EU-Parlament 2019 beschlossen. Ob es in nächster Zeit noch dazu kommt, ist mehr als fraglich - ein schnelles Ende der halbjährlichen Zeitumstellung auf europäischer Ebene ist derzeit nicht in Sicht, weil es keine ausreichende Mehrheit unter den 27 Mitgliedstaaten gibt, welche Zeit künftig gelten soll, also Sommer- oder Winterzeit.. Ein Flickenteppich verschiedener Zeitzonen unter Nachbarstaaten soll vermieden werden. Es fehle derzeit eine europaweite Folgenabschätzung, hieß es dazu kürzlich von der Bundesregierung.
Die Zeitumstellung wurde 1980 eingeführt. Damals war das Ziel, die Tageshelligkeit besser ausnutzen zu können. Bei einer dauerhaften Sommerzeit würde es im Westen des Kontinents im Winter sehr spät hell werden. Bei einer ständigen Winterzeit würde die Sonne im Sommer im Osten sehr früh aufgehen.
Nach einer Umfrage der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) leiden vor allem Familien darunter, wenn am Wochenende die Uhren wieder umgestellt werden. Kinder müssten sich an neue Schlafenszeiten gewöhnen. Bei einer Forsa-Umfrage im vergangenen Jahr gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, ihr Nachwuchs habe dadurch Einschlafprobleme und sei gereizter oder müder als gewöhnlich.
Der technische Impuls zur Zeitumstellung geht auch an diesem Sonntag wieder von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig aus. Die Behörde ist für die Verbreitung der gesetzlichen Zeit in Deutschland zuständig. Experten des Instituts sorgen dafür, dass über einen Langwellensender mit Namen DCF77 in Mainflingen bei Frankfurt/Main Funkuhren, Bahnhofsuhren und viele Uhren der Industrie mit dem Signal versorgt werden.