Täglich stehen mehrere Menschen in der Schlange vor dem schicken, noch recht neuen Gebäude in der Olgastraße 66, das die Ulmer Bürgerdienste beheimatet. Alles Bürger aus Ländern außerhalb der EU. Sie wollen ihre Aufenthaltstitel oder den Pass verlängern, ihr Ziel: Die Ausländerbehörde. Die hat aber schon die ganze Woche lang komplett geschlossen.
Der Grund ist so einfach wie er bedenklich ist: zu viele Anliegen und zu wenige Mitarbeiter.
Auf unsere Anfrage hin, wie es denn sein kann, dass eine Behörde eine ganze Woche lang schließt und ob das so schon vorkam, antwortet uns die Stadt Ulm: „Eine solche einwöchige Schließung ist eine Ausnahme. In den vergangenen Monaten sind überdurchschnittlich viele Anträge und Anfragen beim Ausländeramt eingegangen. Das ist der Grund – diese Anliegen sollen in dieser Woche abgearbeitet werden.“
Auf der Website der Stadt heißt es: „Die Ausländerbehörde bleibt vom 19. bis 23. Juni 2023 geschlossen. Die Ausländerbehörde der Stadt Ulm möchte Ihre Anliegen kompetent, zeitnah und unkompliziert bearbeiten. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, die Ausländerbehörde vom 19.06.2023 bis zum 23.06.2023 zu schließen und vorliegende Anträge sowie Anfragen aufzuarbeiten. Vielen Dank für Ihr Verständnis!“
Wer ein Anliegen hatte, der stand aber auch schon vorher vor echten Herausforderungen: Es gab nur eine begrenzte Anzahl an Tickets, um überhaupt erstmal an den Schalter zu kommen – um dort auch nur erstmal einen Termin ausmachen zu können. Telefonisch läuft gar nichts. Der Emailverkehr wird kaum beantwortet. Online kann man keinen Termin ausmachen. Zumindest letzteres soll sich ab Juli ändern. Du willst die Stadt unterstützen? Hier geht’s zu den offenen Stellen der Stadt Ulm.