Mit Zelten und Plakaten demonstrieren Jugendliche und junge Erwachsene jetzt seit einer Woche für den Klimaschutz – und haben dafür am Ulmer Marktplatz, also vor dem Rathaus, ihr „Klima Camp“ aufgeschlagen.
Fridays For Future campt seit einer Woche auf dem Ulmer Marktplatz, also vor dem Rathaus, und damit quasi „direkt vor Ihrer Haustür“ der Oberbürgermeisters. Und da wollen sie so lange campieren, bis Ulm den Klima-Notstand ausruft.
Mit den Aktivisten haben wir schon gesprochen. Jetzt haben wir uns mit dem Adressaten des Protests getroffen: Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch.
DONAU 3 FM: Herr Czisch, Friday For Future campt sozusagen „direkt vor Ihrer Haustür“, was sagen Sie dazu?
Gunter Czisch: Wir finden es gut, wenn junge Leute sich politisch äußern, das ist in Ordnung. Jetzt haben wir natürlich in der aktuellen Zeit ein bisschen Mühe mit der Radikalität umzugehen, das sei den jungen Leuten auch gestattet, aber es hat uns ein bisschen Sorge gemacht, wenn man nachts dort übernachtet, wie das ist, also ob das alles funktioniert. Jetzt gibt es eine gemeinsame Lösung. Wir sind in guten Gesprächen, auch meine Mitarbeiter, und versuchen einfach, dass das was jetzt am Marktplatz passiert, die umliegenden Geschäfte und Gastronomen nicht zu sehr beeinträchtigt. Und das gleichzeitig die Botschaften von uns, aber auch von jenen im Camp, richtig sortiert sind.
DONAU 3 FM: Wie reagieren Sie auf deren Forderungen? Wird in Ulm der Klima-Notstand ausgerufen?
Gunter Czisch: Natürlich ist es so, dass der Gemeinderat jetzt nicht einfach tut, was die wollen, nur weil sie so lang sitzen bleiben. Das muss man jetzt auch ehrlich sagen. Aber auch, das man mit dem Thema Klimaschutz und dem Thema, was wir alles tun müssen, um die CO2 Bilanz zu verbessern, dass wir da an ganz vielen Stellen in der Stadt unterwegs sind. Zum Beispiel mit dem Thema Brennstoffzellenforschungsfabrik, das Thema Wasserstoff oder die Solarenergie, bei der wir [die Stadt Ulm] seit Jahren in der „Solarbundesliga“ sind… viele wünschen sich dahin zu kommen, wir machen das schon. Deshalb finde ich, dass es wichtig ist, dass man darauf hinweist, dass es noch ein paar andere Herausforderungen gibt, wo wir alle gefordert sind, und darauf weisen die jungen Leute hin.
DONAU 3 FM: Vielen Dank für das Gespräch. Es bleibt also spannend.