Erneuerbare Synergien - Neuer E-Ladepark in Ulm eröffnet

Mobilität

Neben dem Congress Centrum gibt es 34 neue Ladepunkte für E-Fahrzeuge. Auch in Zukunft soll die Ulmer Ladeinfrastruktur strategisch ausgebaut werden.

Ulm hat einen neuen Ladepark für E-Fahrzeuge. Der Standort befindet sich rings um die Mauern der Pionierkaserne neben dem Congress Centrum und wurde am Dienstag, 25. Oktober, feierlich eingeweiht. Neben dem Standort am Parkplatz der Ulmer Messe ist es der zweite große Ladepark für Elektrofahrzeuge in Ulm. Zur Ausstattung zählen 17 Ladesäulen mit je zwei Ladeplätzen, also 34 neuen Ladepunkten für das Stadtgebiet. Die Besonderheit des neuen Standorts sind die drei DC-Ladesäulen, die mit Gleichstrom betrieben werden und besonders schnelles Laden ermöglichen.

„Wenn man nur ein Fahrzeug an der Ladesäule hat, ist auch ein Laden mit 150 Kilowatt möglich“, sagt Matthias Hierl, Projektleiter beim Zentralen Gebäudemanagement der Stadt. „Da sind wir dann schon relativ schnell fertig mit Laden, in einer halben Stunde erreicht man da sehr viel“.

Die neuen Ladepunkte sollen die städtische E-Flotte versorgen und gleichzeitig der privaten Nutzung dienen. Der Betrieb der Anlage werde von den Stadtwerken Ulm übernommen. „Damit ist es das Gleiche wie jeder SWU-Säule“, sagte Hierl. „Ich fahre einfach mit meiner Ladekarte an die Säule und habe dann auch den ganz normalen Tarif“. Hierl nennt es eine „Synergie“, dass der Bau des neuen Standorts an der Pionierkaserne mit einer ohnehin geplanten Sanierung des Gebäudes zusammenfiel. So habe die Trafo-Anlage erneuert und gleich auf den Betrieb der Ladeinfrastruktur ausgerichtet werden können. „Nur dadurch haben wir die nötige Leistung, um so viele Ladepunkte überhaupt betreiben zu können“, sagt Matthias Hierl. Dadurch werde die Option der DC-Ladesäulen erst ermöglicht. Der Umbau der Infrastruktur vor Ort gehe aber noch weiter: Zusätzlich soll auf dem Dach der Kaserne die größte Photovoltaik-Anlage im inneren Stadtgebiet eingerichtet werden und den Betrieb ab kommendem Jahr mit Solarstrom entlasten.

„Der Betrieb läuft ab wie an jeder SWU-Ladesäule – mit dem ganz normalen Tarif.“
Matthias Hierl, Zentrales Gebäudemanagement

Der neu eröffnete Ladepark ist Teil eines groß angelegten Ausbaus der Ladeinfrastruktur in den letzten Jahren. Mit dem Ziel, den städtischen Fuhrpark auf elektrische Mobilität umzustellen, wurden an 13 Standorten 134 neue Ladepunkte im Stadtgebiet realisiert. Die Kosten des Ausbaus beliefen sich auf 1,6 Millionen Euro, wovon etwa 600.000 für den neuen Standort an der Pionierkaserne aufgewendet wurden. Möglich war das durch großzügige Fördergelder in Höhe von 1,4 Millionen Euro. Bereitgestellt wurde diese Förderung durch das Programm LINOx BW, ein Verbundvorhaben unter Federführung des Städtetags Baden-Württemberg. Das Projekt stellte gezielt Fördermittel zur Einrichtung von Ladeinfrastruktur zur Verfügung, mit dem Ziel, die NOx-, also Stickoxid-Belastung in baden-württembergischen Kommunen zu senken.

„Ulm ist führend unter den deutschen Großstädten, was die Anzahl der Ladeplätze pro Elektrofahrzeug angeht.“
Baubürgermeister Tim von Winning

Tim von Winning, Ulmer Bürgermeister für Stadtentwicklung, ist froh, dass das Bauvorhaben umgesetzt werden konnte: „Inzwischen ist die Luftqualität in Ulm so weit besser geworden, dass wir gar keinen Anspruch mehr hätten auf diese Förderung“, sagte von Winning. Insgesamt sei der Ausbau der Ulmer Ladeinfrastruktur auf einem guten Zwischenstand. „Grundsätzlich ist Ulm in der Spitzengruppe der deutschen Großstädte, was die Anzahl der Ladeplätze pro Elektrofahrzeug angeht“, so der Bürgermeister weiter. Der Ausbau müsse nun „strategisch“ fortgesetzt werden. Dabei geht es von Winning vor allem um „Synergien“, also eine möglichst sinnvolle Nutzung der neuen Standorte. Geplant seien Ladesäulen, die gleichzeitig privat und von Carsharing-Fahrzeugen genutzt werden. Ein besonderer Fokus müsse darauf liegen, Schnellladepunkte an Orten einzurichten, an denen Fahrzeuge regelmäßig längere Zeit stehen. „Das wird in Zusammenhang mit Tankstellen geschehen und in den Tiefgaragen im Altstadtring“, stellt Tim von Winning in Aussicht.

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