Erneut Warnstreiks im Südwest-Einzelhandel

Streiks bei der Postbank angekündigt

Der Tarifkonflikt im Handel schwelt seit Monaten, eine Lösung ist weiter nicht in Sicht. Verdi mobilisiert erneut die Beschäftigten, um Druck zu machen.

Im Tarifkonflikt des Handels haben sich am Freitag etwa 1 500 Männer und Frauen an einem ganztägigen Warnstreik beteiligt. Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Krüger sagte in Stuttgart, dies sei ein deutliches Signal der Beschäftigten an die Arbeitgeberseite, dass sie ein baldiges Ende des Tarifkonfliktes mit kräftigen Tariferhöhungen erwarteten. Für die kommenden Wochen seien weitere Streiks im Handel von Baden-Württemberg zu erwarten.

Verdi hatte zu befristeten Arbeitsniederlegungen in Karlsruhe, Pforzheim, Mannheim, Heidelberg, Stuttgart und Umgebung, Ulm, Dettingen, Aalen, Reutlingen, Göppingen, Esslingen, Konstanz, Radolfzell und Freiburg aufgerufen. Betroffen waren unter anderem die Unternehmen Kaufland, Lidl, Ikea, H&M, Primark, Alliance Healthcare, Bäko und DM.

Verdi fordert bundesweit unter anderem mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr. Je nach Bundesland kommen weitere Forderungen hinzu. Auch Spitzengespräche auf Bundesebene haben keinen Fortschritt gebracht. Die Gewerkschaft wirft den Arbeitgebern vor, die Verhandlungen zu blockieren.

Der Tarifgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Steven Haarke, hatte erklärt: «Wir als Arbeitgeber haben gleich in der ersten Verhandlungsrunde vor über zehn Monaten ein Angebot vorgelegt und das in der Folge dann noch mehrfach deutlich nachgebessert.» Das Angebot der Arbeitgeber hätte zu Reallohnzuwächsen geführt. Verdi dagegen habe sich seit Beginn der Verhandlungen nicht bewegt und bis heute keinen eigenen Lösungsvorschlag vorgelegt, der die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Branche berücksichtige. «Diese Verweigerungshaltung der Gewerkschaft führt in die Sackgasse.»

Verdi kündigt Streiks bei der Postbank an

Die Gewerkschaft Verdi startet am Montag mit ersten Warnstreiks bei der Postbank in Baden-Württemberg. Den Anfang sollen kundenferne Bereiche in Stuttgart machen, wie die Gewerkschaft am Freitag mitteilte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen den ganzen Tag ihre Arbeit niederlegen.

Im kundenfernen Bereich in Stuttgart, der Postbank Klassik, arbeiten nach Gewerkschaftsangaben rund 200 Beschäftigte. In den Postbankfilialen, in denen auch Dienstleistungen der Post für die Kunden erbracht werden, gibt es in Baden-Württemberg rund 600 Beschäftigte an 80 Standorten.

Verdi fordert für etwa 12 000 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag 15,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch eine Anhebung der Gehälter um 600 Euro. Der Deutsche Bankangestellten-Verband will 14,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten von PostbankPostbank Filialbetrieb, PCC Services und BCB erstreiten. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 26. Februar in Frankfurt verabredet.

Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck sagte, die gerade erst veröffentlichten Geschäftszahlen der Bank zeigten: Die finanziellen Spielräume für gute Tariferhöhungen seien da. «Sie müssen jetzt für einen Ausgleich der Reallohnverluste der letzten Jahre genutzt werden. Schließlich gehören die Beschäftigten der Postbank nicht zu den Spitzenverdienern in der Branche.»

Das könnte Dich auch interessieren

14.10.2024 Fahrtausfälle im Bus- und Bahnverkehr der SWEG am 15. Oktober 2024 Am Dienstag, den 15. Oktober 2024, sind in weiten Teilen des Verkehrsgebiets der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) Fahrtausfälle im Bus- und Bahnverkehr zu erwarten. Grund dafür ist ein ganztägiger Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten der SWEG, SWEG Bus GmbH und SWEG Schienenwege GmbH aufgerufen hat. Auch der Schulbusverkehr wird davon betroffen sein. Betroffene 31.05.2024 Verdi ruft Beschäftigte an Unikliniken zu Warnstreik auf Patientinnen und Patienten an den Unikliniken in Baden-Württemberg müssen sich am Montag auf Einschränkungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten an den Kliniken in Tübingen, Freiburg, Ulm und Heidelberg zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die Arbeitgeber ließen sich nicht durch gute Argumente überzeugen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jakob Becker einer Mitteilung zufolge am Mittwoch in Stuttgart. 07.03.2024 Verdi ruft Beschäftigte im Handel zum Streik auf Laut Gewerkschaft ist die Durchführung des Handelsstreiks am Weltfrauentag eine bewusste Entscheidung, da insbesondere im Einzelhandel überwiegend Frauen arbeiten würden. Im Handel werden Beschäftigte aus dem Bereich Mittelbaden-Nordschwarzwald, Südbaden-Schwarzwald, Heilbronn-Neckar-Franken, Ulm-Oberschwaben, Fils-Neckar-Alb und Stuttgart mit Umgebung zum Streik aufgerufen. Betroffen sind unter anderem die Unternehmen Kaufland, Lidl, Ikea, H&M, Primark, Alliance Healthcare, Bäko und dm. 30.01.2024 Verdi bestreikt am Donnerstag Stuttgarter Flughafen Fluggäste müssen sich am Donnerstag am Stuttgarter Flughafen auf Ausfälle und Verspätungen gefasst machen. Die Gewerkschaft Verdi hat für diesen Tag die Beschäftigten in der Luftsicherheitsbranche zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Neben Düsseldorf, Frankfurt oder Berlin ist auch der Flughafen der Landeshauptstadt betroffen. Das teilte die Gewerkschaft am Dienstag mit. Zuvor hatte der Hessische Rundfunk