Der Landesverband der Sinti und Roma Baden-Württemberg richtet in den Räumen der Europäischen Donauakademie (EDA) in Ulm, Auf dem Kreuz 28, eine Zweigstelle für Beratungstätigkeit ein.
Neben konkreter Beratungstätigkeit wird die Zweigstelle auch die Möglichkeit bieten, antiziganistische Angriffe und Vorkommnisse zu melden. Wie beängstigend aktuell Antiziganismus auch in Baden-Württemberg ist, zeigt der antiziganistische Angriff auf mehrere Personen mit Romani-Hintergrund in Erbach-Dellmensingen am 24.05.2019.
Dies war einer der Gründe warum der Landesverband auf die Eröffnung hinarbeitete. Die Beratungsstelle ist eine Anlaufstelle einerseits für Sinti und Roma und andererseits für Institutionen des öffentlichen Lebens auf kommunaler und Landesebene.
Die Klient*innen werden in ihren individuellen Anliegen unterstützt und beraten in den Bereichen: Wohnen, Antiziganismus, Soziales, Arbeit, Gesundheit, Bildung. Die Beratungsstelle wird ehrenamtlich betreut von Dr. Andreas Hoffmann-Richter, der ehemalige Beauftragte der Evangelischen Landeskirche für die Zusammenarbeit mit Sinti und Roma. Dr. Hoffmann-Richter hat sich seit vielen Jahren um die Belange von Sinti und Roma verdient gemacht und wurde 2019 mit dem vom Landesverband vergebenen Kultur- und Ehrenpreis der Sinti und Roma ausgezeichnet.
Der Abschluss des ersten Staatsvertrages zwischen dem Land Baden-Württemberg und dem Verband Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg im Jahr 2013 ermöglichte erstmalig in Deutschland die Bildung einer kontinuierlichen Beratungsstelle von Seiten der Minderheit speziell auch für den Themenbereich Bleibeberechtigung von Roma.
Foto: Dr. Andreas Hoffmann-Richter, ehemaliger Beauftragte der Evangelischen Landeskirche für die Zusammenarbeit mit Sinti und Roma; Peter Langer, Leiter für internationale Zusammenarbeit der Europäischen Donau-Akademie GmbH; Ministerialdirigentin Prof. Dr. Birgit Locher-Finke, Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg; Daniel Strauß, Vorstandsvorsitzender des Verbands deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg; Gunter Czisch, Oberbürgermeister der Stadt Ulm