Spaziergänger wunderten sich: Auf der neuen Bahnstrecke Ulm-Wendlingen sind Güterzüge unterwegs.
Die Bauunternehmung Swietelsky transportiert die Schienen, die sie für die Bauarbeiten im Abschnitt nördlich von Merklingen benötigt neuerdings mit dem Zug von Ulm aus über die Neubaustrecke. Damit sind mehrmals pro Woche richtige Güterzüge auf der Neubaustrecke parallel zur Autobahn 8 unterwegs. 70 von 120 Kilometern der Strecke seien bereits verlegt.
Die ersten Schienen mussten 2018 noch mit dem Lastwagen transportiert werden. Eine Spezial-Zugmaschine schleppte die 120 Meter langen Schienenstücke durch den Bahntunnel bis hoch nach Merklingen. Noch sind die Güterzüge sehr langsam unterwegs, alleine die Fahrt durch den rund sechs Kilometer langen Tunnel vom Ulmer Hauptbahnhof nach Dornstadt dauert gut zwanzig Minuten.
«Wo jetzt die Bauzüge mit 20 Stundenkilometern unterwegs sind, fahren in zwei Jahren die Reisenden im ICE mit Tempo 250 über die Schwäbische Alb», teilte der Olaf Drescher vom Bahnprojekt Ulm-Stuttgart mit. Die Strecke soll Ende 2022 in Betrieb gehen und die Fahrzeit zwischen Ulm und Stuttgart um 15 Minuten verkürzen. Sollte das Bahnprojekt Stuttgart 21 im Jahr 2025 abgeschlossen sein, würde sich die Fahrzeit erneut um 15 Minuten auf die Hälfte der jetzigen Fahrzeit verringern.