Einstein-Brief: Ulm war Familienzentrum

Die Verbundenheit Albert Einsteins zu seiner Ulmer Verwandtschaft ist größer gewesen als bislang vermutet. Das sollen auch zwei Briefe belegen, die die Stadt Ulm  erworben und am Mittwoch vorgestellt hat.

In einem Schreiben des Physikers (1879-1955) geht es um die Auswanderung seiner Verwandten in die USA. Empfänger des Briefs ist Einsteins Ulmer Vetter Leopold Hirsch, dessen Familie von ihm finanziell unterstützt wurde. Das Dokument belege, mit welchem Einsatz sich Einstein für die Unterstützung und Rettung von Freunden, Kollegen und Verwandten während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt habe, teilte die Stadt am Mittwoch mit. Erworben habe man auch einen Brief von Einsteins zweiter Ehefrau Elsa an einen Ulmer Vetter.

Das Physikgenie wurde 1879 in Ulm geboren, hat die Stadt aber schon als Kleinkind in Richtung München verlassen. Angesichts der Judenverfolgung seit der Machtübernahme Adolf Hitlers 1933 sah Einstein sich gezwungen, Deutschland den Rücken zu kehren und in die USA zu gehen.

Für das Schreiben aus dem Jahr 1940 habe die Stadt einen mittleren vierstelligen Betrag ausgegeben, erklärte der Historiker Ingo Bergmann, der für die geplante Dauerausstellung «Albert Einstein und seine Ulmer Familie» zuständig ist. Es sei Teil einer Reihe von Briefen zwischen der Familie Hirsch und Albert Einstein. Und es zeige, dass der Physiker in Ulm verwurzelter gewesen sei als angenommen.

Leopold Hirsch war mit der Cousine von Albert Einstein verheiratet. Frida Hirsch ist die Tochter von Einsteins Tante Friedericke. Die im Brief namentlich erwähnte Tochter des Paares - Anneliese - wurde von Einstein eine Zeit lang in Princeton aufgenommen.

In seiner Geburtsstadt erinnert heute weit mehr als ein Straßenname an den Physik-Nobelpreisträger - vom Einstein-Denkmal über den Einstein-Brunnen bis zur Volkshochschule im Einsteinhaus. Auch ein Einstein-Museum ist für die nächsten Jahre geplant.

Lesen Sie dazu auch diesen Artikel: STADT ULM ERWIRBT EINSTEIN-BRIEF

Fotos: Stadtarchiv Ulm / DONAU 3 FM

Das könnte Dich auch interessieren

20.11.2024 Fanprojekt für den SSV Ulm 1846 Fußball startet im neuen Jahr Ab Januar beginnt das erste Fanprojekt in der Donaustadt. Zielgruppe sind 14- bis 27-jährige Fans des SSV Ulm 1846 Fußball, für die zwei Sozialpädagogen als Ansprechpartner gesucht werden. Die Stadt Ulm leitet das Projekt, das deutschlandweit das 71. seiner Art ist. Raum beim Donaustadion geplant Ein Standort für das Fanprojekt wird noch gesucht, idealerweise in 23.08.2024 Städtischer Chatbot "Ulmer Spatz" wird nicht deaktiviert Die Stadt Ulm hat entschieden: Der städtische Chatbot „Ulmer Spatz“ bleibt weiterhin im Einsatz, trotz einiger Kritik und einem Antrag im Gemeinderat, der seine Deaktivierung forderte. Obwohl es Beschwerden über fehlerhafte Antworten des „Ulmer Spatz“ gab, sieht die Stadt Ulm keinen Grund, den Chatbot abzuschalten. Nachdem die Südwest Presse über Ungenauigkeiten in den Antworten des 31.07.2024 Land fördert Denkmalschutz in Ulm und Umgebung Das Land Baden-Württemberg investiert kräftig in den Erhalt von Kulturdenkmalen. Mit einer Fördersumme von rund 6,7 Millionen Euro sollen insgesamt 48 Projekte unterstützt werden. Diese Fördermittel sind Teil der zweiten Tranche des Denkmalförderprogramms 2024. Große Unterstützung für das Ulmer Münster Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Ulmer Münster. Für die umfassenden Restaurierungsarbeiten werden 500.000 Euro 29.10.2024 Ulmer Nester wieder bereit Ab Montag, 4. November, werden die sogenannten Ulmer Nester, die auf dem Karlsplatz und dem Alten Friedhof aufgestellt sind, wieder für die kalte Jahreszeit bereitgestellt. Diese speziell entwickelten Schlafkapseln bieten Obdachlosen, die das Übernachtungsheim nicht nutzen, eine Möglichkeit zum Kälteschutz. Sie ergänzen das bestehende Angebot der Wohnungslosenhilfe in Ulm. Technische Ausstattung für Schutz und Sicherheit